„Nimmermehr!“ Können Hunde um Verstorbene trauern?

by StefanC
Ein Schäfer liegt traurig auf dem Boden. Foto ist in schwarz-weiß gehalten.

Beispiele wie Greyfriars Bobby und Hachiko scheinen uns Menschen immer wieder eindrucksvoll vor Augen zu führen, dass Hunde selbst über den Tod hinaus noch an ihren Menschen hängen.

Beiden Tieren hat man gerührt ein Denkmal errichtet – doch ist das treuherzige Ausharren an Grabsteinen oder Bahnstationen wirklich ein unumstößlicher Beweis für den tiefen emotionalen Verlust, den die Tiere verspüren? Die Wissenschaft kann darauf noch keine völlig eindeutige Antwort geben – doch alles weist darauf hin, dass Hunde den Tod von zwei- oder vierbeinigen Kameraden anders verarbeiten als wir Menschen.

Neurologische Grundlagen

Grundsätzlich sind Hunde natürlich sehr wohl in der Lage, Emotionen zu empfinden. Diese Fähigkeit liegt u. a. dem sogenannten limbischen System im Gehirn zugrunde, denn wie bei uns Menschen sorgt die Ausschüttung von Hormonen und Neurotransmittern auch bei Hunden für das, was wir Gefühle nennen. Egal ob Stress, Freude oder das Gefühl von Bindung – das individuelle Erleben wird größtenteils durchspezielle Hormone gesteuert. Dennoch setzt Trauer über einen Verstorbenen ein sehr abstraktes Verständnis der Situation voraus. Denn dafür müsste der Hund verstehen, dass die Abwesenheit eines Menschen oder Tiers permanent bleibt. Und ob unsere Fellnasen so weitdenken wollen oder können, wird in der Wissenschaft stark angezweifelt.[vc_single_image image=“107200″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Reaktion auf unsere Trauer

Während wir beim Tod eines Familienmitglieds nicht nur den Verlust selbst, sondern auch den Raub zukünftigen Beisammenseins betrauern, sind Hunde eher ob der veränderten Situation verwirrt. Plötzlich fehlt der Spielkamerad, den geteilten Napf hat man für sich alleine, Geräusch ein der Einfahrt kündigen nicht mehr das Heimkommen der Lieblingsperson an – all diese Veränderungen können unsere Hunde verunsichern und sogar stressen. Dazu kommt, dass unsere eigene Bedrücktheit das hochsoziale Tier Hund weiter verängstigt. Laut Studien zeigen viele Haustiere nach einem Todesfall Symptome wie Appetitlosigkeit, Ängstlichkeit, vermindertes Spielbedürfnis und vermehrtes Ruhen. Dennoch sind es oftmals wir selbst, die diese Orientierungslosigkeit als Zeichen dafür vermenschlichen, dass auch unsere Hunde trauern.Deswegen ist es besonders auch für unsere Hunde wichtig, dass wir Menschen den Trauerfall sorgfältig verarbeiten und neue Routinen schaffen, an denen sich die Fellnase orientieren kann. Dabei kann es helfen, eine Trauerbegleitung in Anspruch zu nehmen, das Tier angemessen bestatten zulassen oder eine Zeremonie zu seinen Ehren zu veranstalten. Im Fall eines verstorbenen Haustiers sollte man einige Zeit verstreichen lassen, bevor man sich nach einem neuen vierbeinigen Kumpanen umsieht. Denn in ohnehin unsicheren Zeiten fühlen sich viele Hunde nicht in der Lage, positiv auf eine weitere große Veränderung zu reagieren. Am wichtigsten ist es, Mensch und Tier gemeinsam Zeit zu geben, sich in der neuen Lebenssituation zurecht- und zusammenzufinden.

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