Neu-Ulm: Hund Anuk hilft Kindern beim Lesen lernen

by StefanC
Ein Hund steckt die Nase in ein Buch, als würde er ebenfalls lesen wollen.

Die Stadtbibliothek von Neu-Ulm geht einen unkonventionellen Weg, um jungen Leseratten die Meisterung der Buchstaben zu erleichtern. Sie stellten Therapiehündin Anuk an, um den Kindern beim Lesen lernen zu helfen. Wau!

Laut dem Bayrischen Rundfunk hat die Stadtbibliothek von Neu-Ulm eine sehr ungewöhnliche Hilfestellung zum Lesen lernen ausprobiert. Sie stellten die Therapiehündin Anuk an, um den Kindern beim Buchstabenentziffern zur Seite zu stehen. Der Vierbeiner sitzt brav neben den Kindern, während diese beispielsweise laut vorlesen. Hin und wieder können die Kinder über das weiche Fell streicheln – eine tolle Pause, bevor es im literarischen Abenteuer weitergeht. Weil Anuk es nicht kümmert, ob ein Wort richtig oder falsch, langsam oder schnell vorgelesen wird, ist sie ein toller Partner fürs Lesen lernen. Denn viele Kinder empfinden Scham oder haben Angst davor, ausgelacht zu werden, wenn sie beim Lesen einen Fehler machen. Dabei ist es auch für Erwachsene schwierig, einen unbekannten Text fehlerfrei laut vorzulesen. Der tierische Beistand soll solche Sorgen zerstreuen und dafür sorgen, dass die Kinder selbstsicherer mit dem geschriebenen Wort umgehen.

Einsatz zwischen den Zeilen

Im Interview mit BR24 erklärt Julia Schmid von der Stadtbibliothek ihre Entscheidung so: „[Durch den Umgang mit Tieren] wird das Hormon Oxytocin ausgeschüttet, das senkt Puls und Blutdruck.“ Dadurch werden die Kinder beim Lesen und Vorlesen entspannter. Sie haben außerdem das Gefühl, dass ihr Gegenüber geduldig und freundlich bleibt – egal, wie stockend das Lesen vorangeht. Schmid hat Anuk von Welpenbeinen an für diese spezielle Aufgabe trainiert, denn nicht jeder Hund eignet sich zur Ausbildung zum Therapiehund. Diese besonderen Tiere brauchen Nerven aus Stahl, müssen sehr menschenorientiert sein und die Fähigkeit haben, Rücksicht und Vorsicht im Umgang mit unsicheren Personen zu zeigen.

Zwei Mal pro Woche Lesedienst

Bisher meisterte die Hündin ihre Aufgabe mit Bravour, mit Engelsgeduld hört sie sich die vorgelesenen Geschichten an. Doch selbst Ruhepol Anuk braucht einmal Pausen und freie Tage. „Wir machen nur am Dienstag und Donnerstag Vorleseübungen, insgesamt sind es fünf Termine“, sagt Schmid. Für die Kinder ist das Vorlesen mit Anuk ein tolles Spiel. „Wenn ich mit Anuk lese, ist es mehr spannend“, erzählt ein Mädchen, ein anderes Kind sagt dazu nur: „Es macht Spaß.“ Und auch die Eltern sind überzeugt von dem unkonventiellen Angebot. „Also ich finde, dass es was bringt, die Kleine greift lieber zum Buch“, so wird eine Mutter zitiert.

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