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Hunde sind von Natur aus neugierig – doch in Wiese, Wald und Garten lauert für sie eine nicht zu unterschätzende Gefahr durch stark giftige Pflanzen. Beim Spaziergang sollte man daher stets wachsam sein und auch das geliebte Blumenbeet auf Hundetauglichkeit überprüfen!
Wie kommt es zu einer Vergiftung durch eine Pflanze beim Hund?
Hunde erkunden die Welt mit allen Sinnen: Sehen, Riechen, Hören, Fühlen und Schmecken! Vor allem das Schmecken kann aber zu einem Problem werden, wenn es sich bei dem Objekt der Begierde um eine Giftpflanze handelt! Gerade Welpen nehmen alles ins Maul. Daher ist die Gefahr durch Giftpflanzen für Welpen besonders hoch! Aber auch erfahrene Hunde sind nicht vor giftigen Pflanzen gefeit. Ein Hund erkennt Giftpflanzen leider nicht instinktiv, wenngleich sich dieser Irrglaube immer noch hartnäckig hält.
Aber: Nicht nur das Knabbern an einer Giftpflanze ist gefährlich. Je nach Pflanze kann auch der Hautkontakt schlimme Folgen haben!
15 für Hunde stark giftige Pflanzen
Die Liste an Pflanzen, die für Hunde giftig sind, ist sehr umfassend. Im Folgenden stellen wir 15 Pflanzen vor, die stark bis tödlich giftig für Hunde sind:
Eibe (Taxus baccata)
Eiben findet man häufig in Laubmischwäldern, Gärten und Parkanlagen. Nadeln und Samen der Eibe enthalten das herzwirksame Alkaloid Taxin und sind für Hunde tödlich giftig! Vergiftungserscheinungen sind Speichelfluss sowie Schaum vor dem Maul, starke Entzündung von Magen und Darm, Krämpfe, Durchfall oder Verstopfung. Auch Blasenentzündung mit erst starkem, dann vermindertem Harndrang zählen dazu, sowie Taumeln, Herz- und Kreislaufkollaps und Atemlähmung.
Echter Seidelbast (Daphne mezereum)
Der Seidelbast wächst als Strauch in Laub- und Mischwäldern und wird auch als Gartenpflanze gezogen. Er enthält vor allem in der Rinde und den Samen die Giftstoffe Daphnetoxin und Mezerin. Für Hunde ist die Pflanze tödlich giftig! Vergiftungserscheinungen sind Speichelfluss, Entzündung der Schleimhäute und von Magen und Darm mit blutigem Durchfall sowie Magenkrämpfe. Weiters kommt es zu Fieber, Atemnot, Taumeln, Schädigung des Nervensystems und Kreislaufzusammenbruch.
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
Maiglöckchen werden häufig Menschen zum Verhängnis, die auf der Jagd nach wildem Bärlauch sind. Aber auch für unsere Hunde ist die zierliche Pflanze mit den weißen Blüten eine giftige Gefahr. Die Inhaltsstoffe ähneln denen des Roten Fingerhutes. Symptome einer Maiglöckchenvergiftung sind Magen- Darmbeschwerden mit Durchfall, Apathie, Krämpfe und Verlangsamung des Herzschlages.
Blauer Eisenhut und weitere Arten (Aconitum spec.)
Der Eisenhut ist die giftigste Pflanze Europas – dennoch findet man sie fast in jedem Garten. So hübsch die blauen glockenförmigen Blüten auch anzusehen sind, in der Nähe von Hunden hat der Eisenhut nichts verloren! In allen Pflanzenteilen findet sich das stark wirksame Alkaloid Aconitin. Bereits einige Gramm Eisenhut können für einen Erwachsenen tödlich sein!
Für Hunde ist die Pflanze ebenfalls tödlich giftig, 5g der getrockneten Wurzel reichen dafür aus. Eine Vergiftung mit Eisenhut zeigt sich in starkem Speichelfluss, Erregungen/Unruhe, Pupillenvergrößerung, Durchfällen, Krämpfen, erhöhter Körpertemperatur, Herzrhythmusstörungen und aufsteigender Lähmung. Der Tod tritt durch Atemlähmung oder Versagen des Kreislaufes ein.
Oleander (Nerium oleander)
Oleander wird als Zierstrauch und als Kübelpflanze oft in Gärten, Parks und an öffentlichen Plätzen gehalten. Heruntergefallene oder abgebrochene Blüten oder Blätter stellen vor allem für Hundewelpen eine Gefahr dar. Oleander enthält das hoch giftige herzwirksame Glycosid Oleandrin. Für Hunde ist die Pflanze tödlich giftig! Als Symptome einer Vergiftung zeigen sich Pupillenerweiterung, ein Absinken der Körpertemperatur und Magen- Darmbeschwerden mit Durchfall. Der Tod tritt, wie beim Menschen, durch Herzlähmung ein.
Roter Fingerhut und andere Arten (Digitalis spec.)
Auch Fingerhut wird gerne als Zier in Gärten oder Parks gesetzt, ist aber alles andere als unbedenklich für unsere vierbeinigen Gefährten! Die Pflanze enthält vorwiegend in den Blättern die hochgiftigen Digitalisglycoside – 5g der Pflanze sind für Hunde tödlich giftig. Symptome einer Vergiftung sind Erbrechen, blutiger Durchfall, Benommenheit und Taumel, Herzrhythmusstörungen. Bei entsprechend starker Vergiftung kommt es zum Herzstillstand.
Besenginster (Cytisus scoparius)
Besenginster wird gerne als Zierstrauch gesetzt, kommt aber in Wildformen auch häufig auf Wiesen vor, und ist wirklich ein Hingucker! Doppelt gucken sollten allerdings Hundebesitzer, ist die Pflanze durch ihren Gehalt an Spartein in Samen und Blättern für Hunde doch stark giftig. Als Symptome zeigen sich Übelkeit, erhöhter Speichelfluß, Erbrechen und Durchfall, Unruhe, Erregung, Lähmungen, Verstopfungen bis zum Darmverschluss und Bewusstlosigkeit.
Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum)
Der Rhododendron ziert so manchen Garten, ist aber für Hunde äußerst gefährlich – er enthält Acetylandromedol. Symptome sind Erbrechen, Speichelfluss, Magen-/Darmbeschwerden, Durchfall und ein niedriger Puls. Das Herz schlägt langsamer, Lähmungserscheinungen folgen, die Tiere zittern und haben Krämpfe. Eine Verlangsamung der Atmung kann bis zum Tod durch Atemlähmung führen.
Herbst-Zeitlose (Colchicum autumnale)
Die Herbstzeitlose wächst gerne auf feuchten Wiesen und Weiden. Ihre zarten Blüten lassen es nicht vermuten, doch die Pflanze enthält das Gift Colchicin, das Ähnlichkeiten mit Arsen aufweist. Für Hunde ist die Aufnahme von Herbstzeitlosen sehr gefährlich! Vergiftungssymptome sind Appetitlosigkeit, Erbrechen, Speichelfluss, Schweißausbrüche, Koliken und blutiger Durchfall. Weiters zeigen sich Kreislaufstörungen und Lähmungen. Der Tod tritt bei entsprechend starker Vergiftung nach 1 – 3 Tagen durch Atemlähmung ein.
Kakao, Kakaobaum (Theobroma cacao)
Auch wenn in unseren Breitengraden eher selten Kakaoplantagen anzutreffen sind, eines der aus Kakao gewonnenen Produkte kennen wir wohl alle sehr genau: Schokolade! Für Menschen ein Genuß, ist sie, beziehungsweise der darin enthaltene Kakao, für unsere Hunde lebensgefährlich! Kakao enthält Theobromin, Coffein und Catechingerbstoff. Dabei gilt: Je dunkler die Schokolade, desto höher auch der Kakaogehalt. Der Verzehr einer halben bis einer Tafel Zartbitterschokolade kann bei kleinen Hunden bereits zum Tode führen! Symptome einer Vergiftung sind starkes Hecheln, Durchfall, Erbrechen, Herzrasen und Krampfanfälle.
Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus)
Der Kirschlorbeer wird oft als Zierstrauch in Gärten und Parkanlagen gepflanzt. Vor allem die Blätter und Samen enthalten blausäurehaltige Glycoside, die unseren Hunden gefährlich werden können. Vergiftungserscheinungen sind Speichelfluss, Reizungen der Schleimhäute, Magen- und Darmstörungen, Erregung, Atemproblemen. Bei einer entsprechend starken Vergiftung kommt es zu Atemlähmung.
Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus)
Das Pfaffenhütchen kommt in Wäldern und Gebüschen vor. Seine auffällig gefärbten Früchte, sind, wenn erreichbar, für junge Hunde sehr verlockend. Das Pfaffenhütchen enthält das Alkaloid Evonin sowie in kleinen Mengen das herzwirksame Evonosid – die Pflanze ist in allen Teilen für Hunde tödlich giftig! Vergiftungserscheinungen sind Ansteigen der Körpertemperatur, Kreislaufstörungen, erschwerte Atmung, Magen- und Darmbeschwerden, Durchfall oder Verstopfung sowie Krämpfe und Herzrasen.
Weintrauben/Rosinen (Vitis vinifera ssp. sativa)
Ein Ausflug mit Hund in die Weinberge erfordert höchste Vorsicht bei Herr- und Frauchen! So köstlich Weintrauben für uns Menschen sind, so tödlich kann der Verzehr für den Hund ausgehen. Vergiftungserscheinungen sind Erbrechen, Appetitlosigkeit, Durchfall sowie Magenschmerzen. Nach 24 Stunden kam es bei schwerer Vergiftung zu Symptomen von Nierenversagen. Blutuntersuchungen zeigten erhöhte Nierenwerte und zu viel Kalzium im Blut. Es wird geschätzt, dass 11,6 g Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht zu Vergiftungserscheinungen führen können. 14 g Rosinen pro Kilo Körpergewicht waren für den Tod eines Labradors verantwortlich. Auch Trester ist hochgiftig für Hunde!
Riesen-Bärenklau (Heracleum mantegazzianum)
Immer wieder in den Schlagzeilen findet sich der Riesen-Bärenklau. Völlig zurecht, denn der Hautkontakt zu dieser Pflanze hat dramatische Folgen für die Vierbeiner! Riesen-Bärenklau enthält unterschiedliche Furocumarine. Wird die mit der Pflanze in Kontakt gekommen Hautstelle anschließend dem Sonnenlicht ausgesetzt, kommt es zu einer phototoxischen Reaktion. Die Haut entzündet sich stark, schwillt an, nässt und bildet Knötchen. Alle Teile des Riesen-Bärenklaus sind giftig, wobei die höchsten Giftkonzentrationen von April bis Mai gefunden werden.
Goldregen (Laburnum anagyroides)
Eine sehr beliebte Gartenpflanze ist der Goldregen, der als einer der ersten Frühlingsboten seine gelben Blüten öffnet. Goldregen enthält allerdings verschiedene Giftstoffe (die höchste Konzentration davon im Samen) und ist in allen Pflanzenteilen gifitg! Meist erbrechen Tiere das Gift sofort, doch kann es auch zum Tode führen. Eine Vergiftung zeigt sich durch Schweißausbrüche, Erregung mit darauffolgender Dämpfung, Zittern und erschwerte Atmung, Blutdruck und Puls steigen. Weiters kommt es zu Gleichgewichtsstörungen, Krämpfen, Muskelzucken und Magen- Darmbeschwerden. Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.
Was tun bei einer Vergiftung beim Hund?
Besteht der Verdacht auf eine Vergiftung, ganz egal ob durch Giftpflanzen oder andere Stoffe, sollte der Hund umgehend zum nächsten Tierarzt gebracht werden! Schnelles Handeln ist gefragt, im Idealfall noch bevor erste Symptome auftreten. Der Tierarzt kann dem Hund am besten helfen, bevor das Gift seinen Weg in die Blutbahn gefunden hat, indem er ihn durch Medikamente zum Erbrechen bringt. Selbst sollte man das nicht versuchen – es droht Erstickungsgefahr!
- Ruhe bewahren
- Den Tierarzt kontaktieren, Symptome schildern und Anweisungen befolgen
- Den Hund schnellstmöglich zum Tierarzt bringen
Es ist wichtig, die Symptome des Hundes genau zu schildern! Es gibt die unterschiedlichsten Giftpflanzen und je genauer der Tierarzt informiert ist, desto besser kann er dem Hund helfen. Reste der aufgenommen Pflanze, wenn vorhanden, unbedingt eintüten und mitnehmen!
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Zum Weiterlesen empfehlen wir folgende Artikel: “Tödliche Gefahr für Hunde: Birkenzucker (Xylitol)“ und “Was tun, wenn Hund Putzmittel getrunken hat?”