Nasser Hund – was tun bei nassem Hundefell?

by Verena Hauck
Veröffentlicht: Zuletzt aktualisiert am 6 Minuten Lesedauer
Ein nasser Hund neben drei Symbolen von Handtuch, Föhn und Sonne.

Ein Bad im heimischen Tümpel, ein Regenguss, ein Spiel mit dem Gartenschlauch – und schon ist das Hundfell tropfnass. Doch nicht verzagen! Erfahren Sie alles darüber, wie man einen nassen Hund richtig trocknet und warum nasses Hundefell so schrecklich riechen kann.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie aus einer schön sauberen, trockenen Fellnase plötzlich ein nasser Hund werden kann. Doch was tun mit dem begossenen Pudel? Wie oft darf man einen Hund baden und wie trocknet man das nasse Hundefell danach am besten? Und warum riechen Hunde eigentlich so streng, wenn sie Wasser abbekommen? Wir haben die Antworten!

Warum “stinken” nasse Hunde?

Grundsätzlich gilt: Jeder Hund darf mal nass werden! Den meisten Fellnasen macht eine schöne Abkühlung genauso Spaß wie uns Menschen, gerade im Sommer. Dennoch riechen unsere Fellnasen stärker, sobald ihr Fell nass wird. Dann glauben viele Hundebesitzer, dass etwas mit ihrem geliebten Vierbeiner nicht stimmt. Hier kann man leicht Entwarnung geben: Der strenge Geruch bei nassem Hundefell ist buchstäblich ganz natürlich. Denn eine gesunde Hundehaut ist (wie bei uns Menschen) von zahllosen Mikroorganismen bewohnt. Im trockenen Zustand sind diese kaum riechbar. Einer Studie zufolge löst der Kontakt mit Wasser jedoch bestimmte Stoffe aus den Ausscheidungen dieser Kleinstlebewesen, die uns dann sehr unangenehm in die Nase steigen. Weil die feuchte Luft Düfte noch intensiver überträgt, bekommen wir deswegen schnell den Eindruck, dass unser Hund “stinkt”. Ein gelegentliches (!) Bad kann diesem Geruch Abhilfe schaffen. Denn Shampoo zerstört viele der Mikroorganismen und spült deren Ausscheidungen aus dem Fell.

Ein nasser Hund wird mit einem Handtuch abgetrocknet.
Damit ein nasser Hund nicht so riecht, sollte man ihn gründlich abtrocknen! / Symbolfoto: pixelshot.

Wie oft darf ich meinen Hund baden?

Die Kleinsttierchen im Hundefell mögen bei Nässe zwar etwas riechen, sorgen aber für eine gute Gesundheit von Haut und Fell. Daher gilt: Einen Hund soll man so selten wie möglich und so oft wie unbedingt nötig waschen. Zu regelmäßiger Kontakt mit Hundeshampoo stört nämlich das natürliche Gleichgewicht der Haut. Daraufhin kann es sein, dass diese zu viel Talg produziert, was zu fettigem Hundefell und Hautproblemen führt. Und dazu, dass der Hund noch strenger riecht als zuvor!

Muss man einen nassen Hund abtrocknen?

Ja, denn es ist aus mehreren Gründen sehr wichtig, einen Hund mit nassen Fell gründlich abzutrocknen. Einerseits riecht ein trockener Hund wesentlich besser als ein nasser Hund. Andererseits erhöht nasses Fell auch das Risiko, dass der Hund unterkühlt und sich eine Erkältung zuzieht. Denn das Wasser verdrängt die Luftmoleküle zwischen den einzelnen Haaren. Weil Wasser aber Wärme wesentlich schlechter überträgt als Luft, friert der Hund schnell. Zudem entzieht es dem Vierbeiner zusätzliche Körpertemperatur, wenn die Feuchtigkeit aus dem Fell verdunstet. Lässt man einen Hund also von selbst trocknen, verliert dieser viel Energie und Körperwärme. Gerade bei Hunden mit langem oder dichtem Haar steigt damit das Risiko, sich schlimm zu erkälten.

Wie trocknet man einen Hund am besten?

Prinzipiell haben Hunde eine tolle Schütteltechnik entwickelt, um nach einem Bad so viel Wasser wie möglich effizient abzuschütteln. Bei starkem Sonnenschein und heißen Temperaturen reicht das Abschütteln also vollkommen aus und kann sogar helfen, die Fellnase im Sommer länger cool zu halten. Bei kühlem Wetter oder zu Hause sollte man jedoch unbedingt mit einem saugfähigen Handtuch nachhelfen. Besonders die Ohrmuscheln müssen sorgfältig ausgewischt werden, da Wasser- oder Schmutzrückstände hier zu Ohrenentzündungen führen können. Danach sollte der Hund einen warmen, trockenen Ort zum Ausruhen zur Verfügung haben, beispielsweise ein Plätzchen mit weicher Decke in einem gut beheizten Raum, bestenfalls in der Nähe eines Kaminfeuers oder aufgedrehten Heizkörpers.

Bei Hunden mit sehr langem Fell oder dichter Unterwolle kann man mit einem Föhn nachhelfen. Am besten eignen sich hierfür spezielle Hundeföhns mit regulierter Temperatur und hoher Blaskraft. Doch Achtung! Die wenigsten Fellnasen mögen das laute Geräusch. Daher sollte man den Hund langsam an den Föhn gewöhnen und bei den ersten Malen viele Pausen und Leckerchen einplanen. Eine zweite Person kann mit vielen Streicheleinheiten mithelfen; wenn der Hund es zulässt, kann man ihm auch vorsichtig die Ohren zuhalten. Wichtig hierbei: Gehen Sie auf Stresssignale Ihres Vierbeiners ein und bleiben Sie lieber beim bewährten Handtuch, wenn der Hund zu aufgeregt oder ängstlich ist.

Nasser Hund – yay oder ade? Lesen Sie hier weitere Tipps, wie man mehr Wasserspaß mit der Fellnase haben kann – oder Wassermuffel mit Regenschutz trocken halten kann!

 

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