Hunde können „Hasenpest“ übertragen

by Redaktion
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Jagdhunde infizieren sich häufiger mit Tularämie-Erregern als gedacht.

Mit der Krankheit Tularämie, oder auch Hasenpest, können sich nicht nur Menschen – vor allem Jägerinnen und Jäger – sondern auch Jagdhunde anstecken, wie Forschende der Vetmeduni Wien nun bestätigten.

Für Wildtiere verläuft die Krankheit meist tödlich, als Zoonose stellt Tularämie, auch als „Hasenpest“ bezeichnet, aber auch für den Menschen ein hohes Gesundheitsrisiko dar. Jägerinnen und Jäger zählen dabei zur Hauptrisikogruppe (durch den Kontakt mit kontaminiertem Blut oder Fleisch), bisher war jedoch kaum untersucht, wie regelmäßig sich Jagdhunde mit den bakteriellen Erregern anstecken.

Forscherinnen und Forscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien bestätigen nun: Jagdhunde sind in Österreich viel regelmäßiger infiziert als gedacht.

Ausgelöst wird sie durch unterschiedliche Subtypen des bakteriellen Erregers Francisella tularensis, der durch saugende und stechende Insekten, sowie direkt über kontaminiertes Heu und infiziertes Blut oder andere Flüssigkeiten übertragen werden kann. Auch rohes Fleisch erkrankter Wildtiere birgt ein hohes Ansteckungsrisiko durch die Erreger, die unter anderem auch Hunde befallen können.

Fünf Hunde positiv

Da die Vierbeiner jedoch zumeist keine oder kaum Symptome sowie eine hohe natürliche Resistenz gegen eine geringe Menge an Bakterien zeigen, werden sie in Studien kaum berücksichtigt. Dennoch gibt es Theorien, dass Hunde als ein Zwischenwirt und damit als weiteres Ansteckungsreservior dienen könnten. Und, vor allem bei Jagdhunden, die ähnlich wie Jägerinnen und Jäger, direkt mit infizierten Wildtieren, etwa beim Apportieren, in Kontakt kommen, ist die Frage berechtigt, wie regelmäßig sich gerade diese Vierbeiner mit den Erregern anstecken.

Wissenschafter des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Vetmeduni untersuchten das Blut 80 österreichischer Jagdhunde aus Landesgebieten, in denen die Erreger der Hasenpest regelmäßig vorkommen. „Nach zwei unabhängigen Analysen konnten wir fünf Hunde als eindeutig positiv identifizieren“, sagt Erstautorin Annika Posautz in einer Aussendung. Damit konnte gezeigt werden, dass die Anzahl an Hunden in den österreichischen Gebieten, in denen die Hasenpest endemisch ist, sprich regelmäßig vorkommt, häufiger infiziert werden.

Ansteckungsrisiko durch infizierte Hunde möglich

„Die Quote von etwa sieben Prozent verdeutlicht, dass es auch regelmäßig zur Infektion von Jagdhunden kommen kann. Als Träger des Erregers, selbst ohne Symptome, könnten die Tiere auch als unerwarteter Überträger in Frage kommen“, so Posautz weiter. Dafür fehlt laut den Forschenden aber noch ein eindeutiger wissenschaftlicher Beweis. Auch Faktoren wie das Alter, junge Hunde könnten zu Ausbildungszwecken etwa häufiger mit kontaminiertem Wild in Kontakt kommen, müssen allerdings genauso wie die Frage, ob die Vierbeiner ein Ansteckungsrisiko für Menschen sind, erst durch weitere Studien analysiert werden.

Getestet wurde das Blut mit zwei unterschiedlichen Agglutinationstests, um auf Antigene auf der Oberfläche der Erreger oder durch das Immunsystem gebildete Antikörper rückschließen zu können. „Bei diesen Nachweisverfahren bewirkt man gezielt eine Verklumpung dieser Merkmale, die damit unter dem Mikroskop sichtbar werden. Bei Verdacht auf eine Tularämieerkrankung ist es notwendig, mehr als nur einen dieser Tests durchzuführen, da es auch zu Kreuzreaktionen mit anderen Erregern kommen kann. Sind alle Tests positiv, kann die Erkrankung eindeutig bestätigt werden. Das war bei fünf Tieren der Fall“, so die Forscherin.

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