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CBD liegt derzeit voll im Trend und wird mittlerweile auch in der Veterinärmedizin eingesetzt. Doch was ist CBD genau und welchen Nutzen darf man von dem pflanzlichen Wirkstoff erwarten?
Bei dem heutzutage gängigen Begriff CBD handelt es sich um die Abkürzung der eigentlich korrekten wissenschaftlichen Bezeichnung Cannabidiol. Dieser pflanzliche Wirkstoff ist einer von mehr als 80 verschiedenen Substanzen, die aus der Hanfpflanze (Cannabis sativa) gewonnen werden. Ein weiterer sehr bekannter und auch umstrittener Inhaltsstoff dieser ursprünglich aus Asien stammenden Pflanze ist Tetrahydrocannabinol, auch THC genannt. Anders als dieses verfügt CBD jedoch über keine psychotrope Wirkung. Nach der Einnahme von CBD erfolgen daher keine Bewusstseinsveränderungen und auch Fellnasen können davon nicht „high“ werden. Hanf-Produkte mit einem THC-Gehalt von unter 0,3 Prozent sind etwa in Österreich gesetzlich erlaubt und können legal erworben werden.
Wie wirkt CBD beim Hund?
CBD wird seit einigen Jahren auch in der Veterinärmedizin eingesetzt – die individuellen Rezepturen erhält man auf tierärztliche Verschreibung in der Apotheke.
Es gibt CBD in unterschiedlichen Darreichungsformen: Am bekanntesten ist CBD Öl für Hunde, aber auch als Kapsel oder CBD Salbe für Hunde leistet der pflanzliche Wirkstoff gute Dienste. Laut Dr. med. vet. Isabella Hahn-Ramssl vom Institut für Tierernährung und funktionelle Pflanzenstoffe der Veterinärmedizinischen Universität Wien belegen bisherige wissenschaftliche Studien die Wirksamkeit von CBD bei Hunden, unter anderem im Bereich der Epilepsie und Osteoarthritis. Bei chronischen Bewegungsproblemen, entzündlichen Schmerzen oder Arthrosen kann CBD positive Effekte auf unsere Vierbeiner haben – ebenso wenn der Hund unter Angst, Stress und Unruhe leidet.
Dies bestätigt auch die Tierärztin Mag. med. vet. Nora Cee: „Gerade bei Hundesenioren wurde beobachtet, dass CBD viele Alterswehwehchen wie Gelenksschmerzen lindern und somit die allgemeine Lebensqualität steigern kann. Bei einer (zusätzlichen) Demenz älterer Hunde kann CBD dazu führen, dass sie in der Nacht besser durchschlafen, nicht mehr so oft ziellos umherwandern und dafür tagsüber aktiver sind.“ Auch bei Angstzuständen kann der Einsatz von CBD hilfreich sein und Bello etwa das Alleinesein, Silvester oder die Autofahrt erleichtern. Mag. Cee sieht in CBD einen Wirkstoff mit viel Potenzial und eine sinnvolle Ergänzung zur schulmedizinischen Behandlung bei entsprechender Indikation: „In manchen Fällen lässt sich die Dosis der benötigten schulmedizinischen Arzneimittel durch Zugabe von CBD verringern – etwa bei Hunden, die unter Epilepsie leiden.“
Worauf achten?
Wie bei jedem Wirkstoff ist auch bei CBD die Dosierung und der richtige Einsatz wichtig und ausschlaggebend. Nebenwirkungen oder unangenehme Wechselwirkungen mit Medikamenten wurden laut Dr. Hahn-Ramssl und Mag. Cee in der entsprechenden Dosierung bisher nicht beobachtet. Vor allem hat CBD, entgegen der Befürchtungen vieler Hundebesitzer, keine berauschende Wirkung: Es besteht weder die Gefahr einer Substanzabhängigkeit, noch können Hunde von CBD „high“ werden.