Neufundländer (Hunderasse) – ein sanfter Riese

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FCI-Steckbrief eufundländer: FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer Sektion 2.2: Molossoide und Berghunde Ohne Arbeitsprüfung Ursprungsland: Kanada FCI-Standardnummer: 50 Verwendung: Schlittenhunde für schwere Lasten, Wasserhunde Widerristhöhe: Rüden ca. 71 cm Hündinnen 66 cm Gewicht: Rüden ca. 68 kg Hündinnen ca. 54 kg

Der Neufundländer (engl.: Neufoundland Dog) scheint auf den ersten Blick schwerfällig zu sein. Dieser sanfte Riese ist allerdings ein fröhlicher, unternehmungslustiger und liebenswürdiger Hund. Mit dementsprechend viel Platz und Bewegung kann man diese Rasse in ihrer ganzen Pracht bewundern.


Neufundländer (Hunderasse) – Klassifizierung FCI

FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer
Sektion 2.2: Molossoide und Berghunde
Ohne Arbeitsprüfung
Ursprungsland: Kanada
FCI-Standardnummer: 50
Verwendung: Schlittenhunde für schwere Lasten, Wasserhunde
Widerristhöhe:
Rüden ca. 71 cm
Hündinnen 66 cm
Gewicht:
Rüden ca. 68 kg
Hündinnen ca. 54 kg


Geschichte und Herkunft

Wie der Name schon vermuten lässt, stammt diese alte Hunderasse von der kanadischen Atlantikinsel Neufundland. Sie entstand aus einheimischen Hunden von indigenen Völkern und dem Bärenhund, der um 1100 von Wikingern eingeführt wurde. Nach dem Eintreffen europäischer Fischer wurde diese Rasse mit anderen Rassen gekreuzt, allerdings blieben die wesentlichen Merkmale erhalten. Mit der Kolonialisierung Anfang des 17. Jahrhunderts hatte sich eine Hunderasse etabliert, die unseren heutigen Exemplaren bereits weitgehend entsprochen hat. Sie wurden gezüchtet, um schwere Lasten zu ziehen, sie konnten extremen klimatischen Bedingungen trotzen und wurde auch als Wasserhunde eingesetzt. Seine Freude am kühlen Nass hat sich der Neufundländer bis heute erhalten. Daher wird er in Küstengebieten auch heute noch gerne als Wasser- und Rettungshund eingesetzt.

Erstmals wird der Newfoundland dog im 18. Jahrhundert namentlich von einem britischen Kapitän, Cartwright, erwähnt. Des Weiteren waren besonders schwarz-weiße Neufundländer ein Lieblingsmotiv des Malers Edwin Landseer. 1860 wurde der erste Neufundländer auf einer Hundeausstellung in Birmingham präsentiert. 1886 erkannte der „American Kennel Club“ die Rasse erstmals offiziell an, im selben Jahr wurde auch in England ein Zuchtverein für den Neufundländer gegründet. Bis heute hat sich der Neufundländer beinahe weltweit verbreitet und erfreut sich als Familien- und Arbeitshund großer Beliebtheit.

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Der Neufundländer (Newfoundland Dog) gehört zu den größten Hunderassen der Welt und liebt das Wasser. / Foto: Pixabay

Wesensart und Verhalten

Der Neufundländer liebt das Wasser und ist ein ausgezeichneter Schwimmer. Zudem ist er ein freundlicher und charismatischer Hund, den so leicht nichts aus der Ruhe bringen kann. Für ausdauernde sportliche Aktivitäten ist diese Rasse weniger geeignet, allerdings kann man ihn für Wasser- oder Apportierarbeiten begeistern. Er liebt es, bei jedem Wetter im Freien zu sein, ist aber auch ein treuer Familienhund. Der Neufundländer ist wohlwollend, fröhlich und majestätisch. Deswegen ist er auch in der Erziehung einfach und unkompliziert und versteht schnell, was von ihm verlangt wird.

Erscheinungsbild

Der Neufundländer bringt als Großhund ein stattliches Gewicht auf die Waage. Sein Körperbau ist massig, kräftig und gut bemuskelt. Die verhätnismäßig kleinen Augen müssen bei schwarzem oder schwarz-weißem Fell dunkelbraun sein, bei helleren Farbtönen ist auch hellbraun erlaubt. Auch die Ohren sind im Vergleich zum großen Kopf eher klein, dreieckig und mit abgerundeten Spitzen. Beim Schwimmen wirkt die gerade Rute wie ein Steuerruder für den Hund, an Land hängt sie bis zum Sprunggelenk entspannt herab. Die Bewegungen des Neufundländer müssen kraftvoll, aber mühelos wirken. Zu massige Hunde werden daher eher vermieden.

Zudem hat der Neufundländer ein langes Fell aus wasserdichtem Stockhaar. Das Deckhaar darf wellig sein, aber nicht gelockt. Im Winter wie im Sommer ist die Unterwolle dicht und weich, bei wärmeren Temperaturen sollte man daher für Abkühlung sorgen und sportliche Aktivitäten vermeiden. Die Farbpalette reicht von schwarz bis weiß-schwarz bis hin zu braun. Aufgrund seiner Länge und Dichte stellt das Fell einen hohen Pflegeaufwand dar – es sollte jeden Tag mit einer speziellen Bürste für dichte Unterwolle gebürstet werden.

Ein Neufundländer mit schwarzem Fell.
Neufundländer sind große, kräftige Hunde, aber auch sanfte Riesen. / Foto: Hakase_

Gesundheit

Als große und massige Hunde haben Neufundländer eine etwas kürzere Lebensspanne von 8 bis 12 Jahren. Grundsätzlich gilt: Je schlanker der Hund, desto älter wird er. Aufgrund seiner Körperfülle kann er an einer Vielzahl von orthopädischen Fehlentwicklungen leiden, die oftmals auch erblich bedingt sind, beispielsweise Ellbogen- (ED) und Hüftdysplasie (HD) und Kreuzbandrupturen. Außerdem erkranken sie häufiger an Dilatativer Kardiomyopathie und Knochenkrebs. Auch Venenerkrankungen, Herzfehler, Augenprobleme und erbliche Nierenkrankheiten können vorkommen.

Neufundländer-Welpen (Video)

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Mehr Informationen

Schon gewusst?

Der Neufundländer ist ein leidenschaftlicher Schwimmer. Seine Rute wirkt im Wasser wie ein Steuerruder, daher ist sie kräftig und im Ansatz breit, um so die Richtung vorgeben zu können. Mit seiner beeindruckenden Erscheinung zählt er zu den neun massigsten Hunderassen der Welt.

Weil der Neufundländer zudem ein Lieblingsmotiv des englischen Landschafts- und Tiermaler Edwin Landseer war, versuchte man Anfang des 20. Jahrhunderts, vom Neufundländer ausgehend eine Hunderasse zu züchten, die den Hunden in den Gemälden ähnlich sah. So entstand der Landseer, eine schlankere Variante mit schwarz-weißem Fell.

Ein Neufundländer steht im Freien und hechelt. Das dicke, wasserabweisende Fell und die freundliche Ausstrahlung dieser Rasse sind gut zu erkennen.
Der Neufundländer ist für seine Stärke und sein dichtes Fell bekannt. Diese Hunde sind ausgezeichnete Schwimmer und sehr freundlich, was sie zu idealen Familienhunden macht. / Foto: enduro (Canva)
Die Rasse im Überblick

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