Kind und Hund haben im Optimalfall eine tolle Freundschaft – allerdings gelten dabei Spielregeln sowohl für Vierbeiner als auch Zweibeiner!
Es ist wohl einer der schönsten Momente im Leben eines Paares, wenn sich der Wunsch nach dem ersehnten Nachwuchs erfüllt. Der Hund teilt diese Freude jedoch nicht automatisch. Gut sozialisierte Hunde tolerieren den Familienzuwachs meist relativ problemlos, einige Hunde reagieren aber auch mit Angst oder Eifersucht auf den zweibeinigen Zuwachs.
Vorbereitung aufs Baby
Damit die Integration des Babys in die Familie möglichst harmonisch verläuft, ist es wichtig, den Vierbeiner rechtzeitig darauf vorzubereiten. Schon während der Schwangerschaft sollten bestimmte Regeln eingeführt werden – zum Beispiel darf der Hund nicht mehr im Bett schlafen, oder gewisse Zimmer (Kinderzimmer) nicht mehr betreten.
Wichtig ist, dass der Hund diese Veränderungen nicht mit dem Baby in Verbindung bringt. Der Hund sollte zuhause ebenso auf die neuen Gerüche und das neue Familienmitglied vorbereitet werden. Der Vater kann nach der Geburt beispielsweise Windeln oder Kleidungsstücke des Babys aus dem Krankenhaus mit nach Hause bringen und den Hund daran riechen lassen. Wenn das Neugeborene zuhause angekommen ist, ist es wichtig, dem Hund nicht das Gefühl zu geben, ausgeschlossen zu sein. Er soll durchaus beim Stillen und Wickeln anwesend sein dürfen, grundsätzlich sollte das Baby aber für den Hund tabu sein – er soll sich dem Baby nicht aufdrängen dürfen, sondern Sie rufen den Hund zu sich und dem Baby, wenn die Situation für Sie passt.
Spielregeln für Kind und Hund
Grundsätzlich ist es wunderbar, wenn Kinder die Möglichkeit haben, mit Hunden aufzuwachsen. Für ein harmonisches Zusammenleben ist es aber wichtig, einige Regeln einzuhalten.
Regeln dürfen allerdings nicht nur für den Hund gelten, auch die Kinder müssen sich an gewisse Spielregeln im Umgang mit dem Vierbeiner halten. Im Alter zwischen zwei und sieben Jahren verfügen Kinder über ein ausgeprägtes egozentrisches Weltbild, es fällt ihnen schwer, sich in andere Lebewesen hineinzuversetzen. Zudem fehlt ihnen das nötige Feingefühl, sie müssen erst lernen, den Hund nicht zu zwicken oder ihn am Schwanz zu ziehen. Es obliegt also ganz klar den Erwachsenen, dafür zu sorgen, dass die Kinder den Hund nicht bedrängen.
Wichtig außerdem: Hund und Kind dürfen niemals – auch nicht für wenige Minuten – alleine gelassen werden. Erst im Alter von ca. elf Jahren können Kinder umfassendere Verantwortung für ein Tier übernehmen. Viele Experten raten daher, mit der Anschaffung eines Hundes zu warten, bis das jüngste Kind sieben Jahre alt ist. War der Hund schon vor dem Kind da, ist dieser Rat natürlich hinfällig.
Probleme vermeiden
Probleme können vor allem dann entstehen, wenn sich Hunde von Kindern bedrängt fühlen oder wenn es um für den Hund wichtige Ressourcen (Futter, Spielzeug, Liegeplatz) geht. Es ist daher maßgeblich, für den Hund einen kindersicheren Rückzugsort zu schaffen, herumliegendes Spielzeug zu entfernen und unbedingt dafür zu sorgen, dass Kinder den Hund beim Fressen niemals stören.
Kinder sollten zudem lernen, dass sie den Hund niemals ohne vorheriges Ansprechen angreifen sollten und ihn in Ruhe lassen müssen, wenn er sich zurückzieht. Zudem sollten Kinder – und Eltern – lernen, auf Beschwichtigungs- und Warnsignale des Hundes zu achten und diese ernstzunehmen. Knurrt der Hund, sollte das Kind mit dem Spiel aufhören bzw. ruhig stehen bleiben, den Kopf abwenden und dann langsam weggehen.
Bestrafen Sie den Hund niemals für ein Knurren, sondern versuchen Sie, die Ursachen dafür herauszufinden und diese, wenn nötig mit fachkundiger Hilfe, zu beheben. Ein Hund, der für ein „Warnen“ (= Knurren) bestraft wird, kann im schlimmsten Fall daraus lernen, beim nächsten Mal ohne Warnung zuzubeißen.
Zur Sicherheit stets beachten:
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