Neosporose beim Hund – gefährliche Infektkrankheit

by StefanC
Eine Kuh und ein Hund betrachten sich durch den Weidezaun.

Bei Neosporose handelt es sich um eine Infektionskrankheit durch Einzeller, die besonders Rinder und Hunde betrifft. Bei Hunden bilden sich selten Symptome, deshalb können sie die Parasiten unbemerkt weiter übertragen. Für Rinder und Landwirtschaften stellt sie jedoch ein echtes Problem dar.

Die gefährlichsten Krankheiten sind oft diejenigen, die sich unbemerkt ausbreiten können. Viele Hunde und auch Rinder sind mit Neosporose infiziert, aber nur die wenigsten zeigen deutliche Symtome oder Krankheitsbilder. Deswegen konnte sich der Infekt weltweit ausbreiten, auch im deutschsprachigen Raum testen manche Milch- und Molkereibetriebe positiv. Doch was ist Neosporose genau und wie kann man die Infektionskette unterbrechen? Erfahren Sie alles über die tückischen Erreger!

Was ist Neosporose?

Bei Neosporose handelt es sich um eine Infektionskrankheit, die von einzelligen Parasiten namens Neospora caninum übertragen wird. Erstmals entdecke man diese 1984 in Norwegen, seitdem haben sie sich weltweit verbreitet. Als Endwirt fungieren Hunde und Hundeartige, Zwischenwirte können Nutzvieh (besonders Rinder) und Nagetiere sein. Bei Hunden lösen die Erreger selten deutliche Krankheitssymptome aus, weswegen eine sogenannte latente Infektion meist unbemerkt bleibt. Nur in seltenen Fällen entwickeln sie ein Hirnstammsyndrom, welches sich durch Lähmung der hinteren Hirnnerven, Zittern, unkoordinierter Bewegung, Krämpfen und Muskelschwund zeigt. Ältere Hunde leiden zudem durch Entzündungen der Organe, des Herzmuskels und Geschwüre auf der Haut. Leider gipfeln diese Symptome manchmal im Tod des Tieres, wenn die Infektion nicht früh genug erkannt wird.

Vom Rind zum Hund und umgekehrt

Hunde nehmen die Parasiten wahrscheinlich über die Fütterung von Rohfleisch auf, das von infizierten Rindern stammt. Sie scheiden diese in der Nähe der Nutztier-Zwischenwirte wieder aus, beispielsweise auf Weiden oder in Stallungen. Dort können sie auf weitere Rinder überspringen – eine tückische Infektionskette. Infizierte Rinder leiden unter häufigen Fehlgeburten (Abort) und übertragen die Einzeller auf jene Jungtiere, die überleben. Dies stellt ein großes ökonomisches Problem für die Betriebe dar. Gerade Hofhunde, die oftmals mit Nachgeburten oder Schlachtabfällen gefüttert werden, sind ein wichtiger Bestandteil dieser Kette. Deshalb sollten Landwirte ihre Hunde von den Nutztieren fernhalten und sie keinesfalls mit Nachgeburten oder gar Abortmaterial füttern.

Stadthunde, die meist industrielles Trocken- oder Nassfutter erhalten, kommen weder mit dem Erreger in Kontakt noch ist es wahrscheinlich, dass sie in der Nähe von Nutztieren Kot absetzen. Wer seine Hunde jedoch BARFt, sollte möglichst dafür sorgen, dass ihre Vierbeiner nicht auf Heuwiesen, Weiden oder in der Nähe von Stallungen Kot absetzen. Allerdings kann es bereits vor der Geburt der Welpen zu einer Übertragung durch eine infizierte Zuchthündin kommen. Dabei müssen nicht alle Welpen gleich stark betroffen sein, nicht selten zeigen sich nur bei einem Tier des Wurfes überhaupt Symptome. Ein Antikörpertest der Zuchthündin ist daher von Vorteil, besonders, wenn diese regelmäßig  Rohfleisch zur Fütterung erhält.

Behandlung und Therapie

Je früher man eine Neosporose erkennt, desto besser stehen die Chancen auf Therapieerfolg. Hat sich ein Tier bereits infiziert, kommt eine vollstände Heilung jedoch einem Wunder gleich. Meist können starke Antibiotika lediglich helfen, die Erreger unter Kontrolle zu bringen und Entzündungen der Nerven und Organe zu verhindern. Allerdings haben die Einzeller meist schon großen Schaden im Körper des Wirts angerichtet, solbald erste Symptome auftreten. Allerdings kann man versuchen, dem Infekt vorzubeugen, indem man entweder kein Rohfleisch füttert oder dieses aus kontrollierten Quellen bezieht. Auch das Absetzen von Kot auf Futterflächen und in der Nähe von Nutztieren sollte man vermeiden, so gut es geht, um die Infektionskette vom Hund zum Rind zu unterbrechen. Außerdem sollten Hündinnen mit einem hohen Antikörperanteil gegen Neospora caninum von der Zucht ausgeschlossen werden, um eine Übertragung auf die Welpen zu vermeiden.

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