Cockapoo (Hunderasse) – Pudel meets Cocker Spaniel

by StefanC
Ein semmelbrauner Cockapoo.

Der Cockapoo gehört zu den sogenannten „Designer Dogs“ – relativ junge Hybridhunderassen aus zwei bereits existierenden Rassen. Der Cockapoo ist eine Kreuzung aus dem Pudel (engl. „poodle“) und dem Cocker Spaniel.

Wie bei den meisten Hybridhunderassen ist das Ergebnis jedoch kaum vorhersagbar – sowohl, was die Gesundheit als auch das Wesen der Hunde betrifft.

Cockapoo (Hybridhunderasse) – Klassifikation

FCI-Standard: nicht anerkannt Hybridhund

Ursprungsland: USA

Gewicht: zwischen 5 und 10 Kilogramm

Größe:
Toy – unter 25 Zentimeter
Mini – zwischen 28 und 35 Zentimeter
Standard – über 38 Zentimeter

Verwendung: Begleithund

Ein Cockapoo in braun läuft über eine Wiese.
Cockapoos gibt es in viele verschiedenen Fellfarben. / Foto: DogfatherWorcs.

FAQs zum Cockapoo

Ist ein Cockapoo ein Anfängerhund?
Wie stark haart ein Cockapoo?
Ist ein Cockapoo ein Allergiker-Hund?
Sind Cockapoos Kläffer?
Kann ein Cockapoo alleine bleiben?

Geschichte und Herkunft

Beim Cockapoo handelt es sich um eine sogenannte Hybridhunderasse – darunter versteht man Kreuzungen zwischen bereits vorhandenen Hunderassen mit dem Ziel, eine neue Rasse zu züchten. Bekannte Hybridhunderassen sind beispielsweise der Labradoodle (Labrador Retriever & Pudel), Goldendoodle (Golden Retriever & Pudel), Puggle (Mops & Beagle) oder der Pomsky (Zwergspitz & Sibirischer Husky). Diese Hunde werden von Zuchtdachverbänden wie dem FCI und vielen Hundezuchtvereinen nicht anerkannt. Denn während der Grundgedanke der Kreuzung meist ein sehr positiver ist (beispielsweise, einen hypoallergenen Hund zu züchten oder die Gesundheit einer allgemein sehr risikobehafteten Rasse zu verbessern), gibt es in der Zuchtpraxis viele Probleme.

Einerseits kommt das Ergebnis von Verpaarungen nicht kompatibler Rassen einem Glücksspiel gleich: Man weiß nie, was dabei herauskommt. Andererseits gibt es auch wenige bis keine Zuchtvereine und damit einhergehende Rassestandards, Zuchtregulationen oder Kontrollen. Daher kommen die trendigen „Designerhunde“ oftmals von skrupellosen Vermehrern und wohlmeinenden, aber unerfahrenen Hobbyzüchtern. Zudem ist diese Hybridhunderasse noch zu jung, um aussagekräftige Daten über die Gesundheit oder das Wesen des Cockapoos zu bieten. Der Erwerb erfolgt daher immer auf eigene Gefahr!

Cockapoo = Pudel + Cocker Spaniel

Um einen Cockapoo zu erhalten, werden reinrassige Hunde der Rassen Pudel mit einem American oder English Cocker Spaniel verpaart. (Der American Cocker Spaniel ist eine Hunderasse, die in den USA aus dem Englisch Cocker Spaniel herausgezüchtet wurde und diesem sehr ähnlich sieht.) Beide Hunderassen haben eine lange Tradition als Apportierhunde bei der Jagd auf Vögel oder Wasservögel. Bereits in den 1950er Jahren entstanden erste planvolle Kreuzungen von Pudel und Cocker Spaniel, jedoch ausschließlich in den USA. Dank ihrem freundlichen und angenehmen Wesen erfreuten sich diese neuen Hybridhunde schnell großer Beliebtheit. Die Zucht wird bis heute weiter fortgeführt, und immer wieder bemühen sich seriöse Züchter für eine Anerkennung ihrer Rasse. Dennoch haben Dachverbände der Hundezucht wie die FCI, oder British Kennel Club oder der American Kennel Club den Cockapoo als eigenständige Rasse immer wieder abgewiesen.

Deshalb haben sich Züchter und Liebhaber der Rasse 1999 zusammengeschlossen und den „Cockapoo Club of America“ gegründet. Dieser verwaltet und unterstützt Züchter, legt Rassestandards fest und vermittelt Interessenten an seriöse Züchter.

Ein brauner Cockapoo mit weißer Schnauze und weißen Pfoten.
Der Cockapoo gehört zu den Hybridhunderassen. / Foto: Canva.

Wesen und Charakter

Natürlich ist das Wesen von Hybridhunden nicht genau vorhersehbar und von Hund zu Hund sehr individuell. Da jedoch sowohl Cocker Spaniel und Pudel intelligente und bewegungsfreudige Hunde sind, gehören die meisten Cockapoos zu den aktiven Hunden. Ihr wacher Intellekt und ihr gut bemuskelter Körper wollen ausgelastet werden, daher fühlen sie sich bei sportlichen Haltern und Familien am wohlsten. Besondere Freude haben diese Vierbeiner mit der guten Nase an Schnüffelspielen und Nasenarbeit. Aber auch Hundesportarten wie Agility oder Dog Dancing fordern und fördern diese Fellnasen. Außerdem sind die meisten Cockapoos ausgesprochene Wasserratten – jedoch darf man danach das Abtrocknen nicht vergessen!

Besonders sind die Cockapoos für ihr freundliches, vertrauensvolles und verspieltes Wesen bekannt. Sie sind grundsätzlich sehr führig und lernen neue Kommandos und Tricks sehr schnell. Allerdings können sie manchmal zur Starrköpfigkeit neigen, wenn sie ein Kommando als nicht sinnvoll empfinden. Sie brauchen daher sehr konsequente, aber trotzdem geduldige und liebevolle Führung. Der Cockapoo eignet sich sowohl für die Haltung in einer Stadtwohnung als auch in einem Haus mit Garten. Er stellt keine besonderen Ansprüche und ist üblicherweise nervenstark, was ihn (in der Theorie) zu einem unkomplizierten Begleithund macht. Obwohl der Cockapoo über einen starken Jagdtrieb verfügt, kommt er mit Katzen meist sehr gut zurecht.

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Aufgrund der Neuartigkeit der Hunderassen lassen sich schwer sichere Aussagen über das Wesen des Cockapoo machen. / Foto: Canva.

Erscheinungsbild

Je nach Größe des Cockapoo wird zwischen drei verschiedenen Varianten unterschieden: der Toy Cockapoo, der Mini Cockapoo und der Standard Cockapoo. Wie groß ein ausgewachsener Hund werden wird, lässt sich beim Welpen schwer voraussagen. Dennoch hängt die Endgröße stark davon ab, ob mit einem Großpudel, Kleinpudel oder einem Zwergpudel gezüchtet wird. Auch andere Faktoren wie die Beschaffenheit des Fells oder die Fellfarben und Abzeichen lassen sich nicht genau prognostizieren. Cockapoos verfügen über Schlappohren, doch ihre eigentlich lange, gerade Rute wird manchmal kupiert. Informieren Sie sich daher beim Züchter dringend im Voraus über derartige Praktiken! Die Augen sind üblicherweise dunkelbraun, und auch die Schnauze, Augenränder und Lefzen sind dunkel pigmentiert.

Fell und Pflege

Da es sich beim Cockapoo um eine Kreuzung von Pudel und Cocker Spaniel handelt, ist schwer vorherzusagen, wie das Fell eines Individuums aussehen wird. Generell haben Cockapoos sehr dichtes Fell, das meist entweder lockig oder wellig sein kann. Je lockiger (und damit näher am Pudel) das Haarkleid ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Hund wenig bis kaum Haare verliert. Dennoch ist die hartnäckige Behauptung mancher Züchter, der Cockapoo sei hypoallergen, ein Mythos. Denn wie gut Hundehaarallergiker das Fell vertragen, hängt nicht davon ab, wie viel Haar der Hund verliert. Farbtechnisch gibt es kaum Vorschriften – am häufigsten setzt sich jedoch das klassische braune Fell des Cocker Spaniel durch. Möglich sind jedoch auch andere Farben und deren Kombinationen wie einfärbige Hunde, Merle, Sable, zwei- oder dreifärbige Hunde und alle möglichen weichen Abzeichen.

Die Fellpflege ist ähnlich wie beim Pudel recht aufwendig. Mindestens zweimal pro Woche sollte man das Fell vorsichtig bürsten oder kämmen, um verfilztem Haar vorzubeugen. Verliert der Cockapoo nicht viel Haar, ist es außerdem notwendig, ihn regelmäßig zu scheren. Ansonsten nimmt das dichte Fellkleid schnell Überhand.

Ein dunkelbrauner Cockapoo auf einem Steg.
Wie jeder Hund hat auch der Cockapoo Freude an der Bewegung im Freien. / Foto: Cockapoo.

Gesundheit

Grundsätzlich werden Cockapoos im Durchschnitt 13 bis 14 Jahre alt. Ihre Gesundheit hängt dabei hauptsächlich davon ab, ob der Welpe von einem seriösen Züchter oder Vermehrer stammt. Dennoch gibt es bei jedem Mischling die genetische Chance, dass dieser von einer der rassetypischen Krankheiten der ungleichen Eltern betroffen ist. Möglich wären Fälle von Hüftdysplasie, Patellaluxationen, progressive Retinaatrophie (PRA), Von-Willebrand-Erkrankung oder degenerative Myelopathie. Wegen der Schlappohren sind sie außerdem anfällig für Ohrenentzündungen.

„Wusstest du, dass der Cockapoo…“

… verschiedene Frisuren haben kann?

Die meisten Cockapoos müssen drei- bis viermal im Jahr geschoren werden, damit ihr Fell nicht verfilzen kann. Dabei gibt es unterschiedliche Optionen, was die Frisur angeht: Beliebt sind der „Summer Cut“ (einheitlich kurzes Fell), der „Classic Cocker Cut“ (relativ kurze Haare am Körper und langes Fell am Kopf und am unteren Bein) oder der sogenannte „Teddy Bear Trim“ (ähnlich wie Classic Cocker Cut, aber mit längerem Fell am Körper; am besten für kühlere Monate).

Ein Cockapoo wird erwachsen (Video)

Wie schnell ein Cockapoo sich verändern kann, zeigt dieses Video: Begleiten Sie Scruffles durch sein erstes Lebensjahr – vom süßen Welpen bis hin zum stolzen Rüden!

——————————————————————————-FAQs zum Cockapoo————————————————————————————

Ist ein Cockapoo ein Anfängerhund?

Es lässt sich schwer sagen, ob sich ein Cockapoo für Anfänger eignet oder nicht. Denn während der Pudel sehr leicht erziehbar ist, hat der Cocker Spaniel einen kleinen Dickkopf. Bei einer Mischung aus beiden Hunden kann einer von beiden Fällen eintreten – oder ein ganz neues Problem entstehen!

Wie stark haart ein Cockapoo?

Wie stark ein Cockapoo haart, hängt von seinen Genen ab. Erbt er das Pudelfell, wird er kaum Haare verlieren. Die Cocker Spaniel-Seite hingegen könnte bewirken, dass der Hund mehr Fell verliert. Genaueres weiß man erst, wenn der Welpe erwachsen geworden ist.

Ist ein Cockapoo ein Allergiker-Hund?

Grundsätzlich gibt es keinen Hund, der auf Hundehaarallergiker keinerlei Wirkung hat. Denn eigentlich reagieren Hundeallergiker gegen Proteine in Hautschüppchen und Speichel der Tiere. Allerdings können Hunde durchaus Allergiker-freundlich sein – wie z.B. der Pudel. Ob der Cockapoo jedoch das kaum haarende Fell erbt, weiß man erst, wenn der Welpe erwachsen ist.

Sind Cockapoos Kläffer?

Es lässt sich bei Cockapoo-Welpen nicht zweifelsfrei sagen, ob sie später viel kläffen werden. Grundsätzlich sind weder Pudel noch Cocker Spaniel besonders laute Hunde. Doch mit Mischlingen aus erster oder zweiter Generation lässt sich nicht genau sagen, welche (neuen) Eigenschaften sie später zeigen werden.

Kann ein Cockapoo alleine bleiben?

Es lässt sich schwer pauschal sagen, ob und wie lange ein Cockapoo alleine zu Hause bleiben kann. Als soziale Hunderassen sind sowohl Pudel als auch Cocker Spaniel nicht gerne lange alleine – daher ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass auch der Cockapoo kein Fans von Einsamkeit ist.

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