Bullmastiff (Hunderasse) – ein wachsamer Riese

by Administrator
Ein Bullmastiff sitzt enspannt auf einem Weg.

Der Bullmastiff ist ein sehr kräftiger, massiger Hund und wurde zunächst als Schutzhund für Wildhüter eingesetzt.

Bullmastiff (Hunderasse) – Klassifizierung FCI

FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde, Sektion 2: Molossoide, 2.1 Doggenartige Hunde, ohne Arbeitsprüfung
Ursprungsland: Großbritannien
FCI-Standardnummer: 121
Widerristhöhe: Rüde: 64-69 cm, Hündin: 61-66 cm
Gewicht: Rüde: 50-59 kg, Hündin: 41 – 50 kg
Verwendung: Wachhund, Schutzhund, Diensthund (z. B. Polizei), Familienhund

Geschichte und Herkunft

Der Bullmastiff ist seit dem 19. Jahrhundert in England verbreitet und somit eine relativ junge Hunderasse. Die Idee war es, einen Schutzhund für Wildhüter zu kreieren: Durch die relativ schlechten sozialen Bedingungen war die Wilderei sehr verbreitet. Diese verminderte aber den Wildbestand der Anwesen von Landlords drastisch. Zu diesem Zwecke wurden Wildhüter eingesetzt, die diese Anwesen bewachten und beschützten. Dieser Beruf aber war relativ gefährlich, da Wilderer, die erwischt wurden, oftmals die Wildhüter töteten um einer Todesstrafe zu entgehen. Aus diesem Grund wurden Hunde benötigt, die sich durch Größe und Stärke auszeichnen, aber zugleich so kontrolliert vorgehen, dass die Wilderer unversehrt bleiben. Diese sollten nämlich zur Abschreckung öffentlich erhängt werden.

So wurden also der Old English Bulldog, der Old English Mastiff  und später der Bloodhound gekreuzt, um den perfekten Schutzhund für die Wildhüter zu erschaffen. Aufgrund seines Einsatzgebietes und seiner ausgezeichneten Schutzhunde-Fähigkeiten wurde der Bullmastiff häufig als „Gamekeeper’s Nightdog“ bezeichnet.

1924 wurde der Bullmastiff dann schließlich vom englischem Kennel-Club als eigenständige Hunderasse anerkannt. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde er schließlich auch in die USA gebracht und verbreitete sich auch dort langsam. Er gewann immer mehr an Popularität, sehr gerne wurde er auch als Polizeihund eingesetzt. Mittlerweile ist er aber aufgrund seines Wesens auch als Privathund sehr beliebt.

Bullmastiff Welpe Hunderasse (
Ein junger Bullmastiff macht es sich auf seinem Plätzchen gemütlich. / Foto: Pixabay

Wesen und Charakter

Der Bullmastiff ist ein sehr ausdauernder und kraftvoller Hund. Zugleich gilt er als sehr verlässlich und treu. Mit seiner Selbstsicherheit, seiner Ruhe und seiner Wachsamkeit macht er sich sehr gut als Wachhund. Auch als Familienhund ist der gutmütige Riese einsetzbar – sofern er eine gute Erziehung genossen hat. Hierbei ist es äußerst wichtig, konsequent und stark, aber gleichzeitig gewaltfrei zu bleiben. Der Bullmastiff ist nämlich ein sehr selbstbewusster Hund und lässt sich nicht leicht unterkriegen. Obwohl er auf den ersten Blick sehr gefährlich wirken mag, besitzt er eine große Reizschwelle – ohne Grund würde er  Menschen oder ein anderes Tier nicht anfallen. Generell besitzt er einen sehr ruhigen und sanften Charakter. Hektisches Bellen oder nervöses Verhalten liegen ihm fern.

Der Bullmastiff als Listenhund

Allgemein eignet der Bullmastiff sich kaum bis gar nicht als Ersthund – wer sich nämlich einen Bullmastiff zulegt, sollte bereits Erfahrung in der Hundehaltung haben und sehr fachkundig sein. Da diese Hunderasse in Wien und Vorarlberg und in einigen Teilen Deutschlands (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg und Hamburg)  sowie in den Schweizer Kantonen Genf und Tessin als Listenhund angeführt ist, ist die Haltung eines Bullmastiffs nur beschränkt oder unter Auflagen möglich.

Bullmastiff Hundeasse ruhug und ausgeglichen
Dem wachsamen Bullmastiff entgeht nichts. / Foto: Pexels

Erscheinungsbild

Der Bullmastiff ist ein relativ großer und massiger Hund. Sein Fell ist glatt und kurz und kann in den Schattierungen Rot, Gestromt oder Rehbraun vorkommen. Sein Körperbau ist sehr gedrungen und muskulös, außerdem hat er einen sehr großen, quadratischen Schädel, auf dem, hoch angesetzt und zurückgefaltet, seine v-förmigen Ohren sitzen. Auch sein Hals ist sehr muskulös und  unterstreicht sein bereits imposantes Aussehen. Seine breite Brust reicht tief zwischen seine strammen Vorderläufe. Sehr charakteristisch für sein Erscheinungsbild ist außerdem seine eigentlich glatte Stirn, die er aber in Falten legt, sobald etwas sein Interesse geweckt hat.

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Wusstest du, dass der Bullmastiff...

…vor allem dem Züchter S. E. Moseley mit seinem „Farcroft“- Zwinger seine große Beliebtheit zu verdanken hat? Der Name von Moseleys berühmten Stammrüden lautete „Farcroft Fildelity“. Der Bullmastiff wurde zu dieser Zeit (Beginn des 20. Jahrhunderts) hauptsächlich als Arbeitshund eingesetzt. Moseley aber erkannte auch das Potenzial des Bullmastiffs als Familienhund, weswegen er begann, aus dem reinen Schutzhund einen Familien- und Ausstellungshund zu züchten.
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Der Bullmastiff ist ein sehr treuer Begleiter. / Foto: Pixabay

Die Rasse im Überblick

Bewegung

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Fellpflege

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Familienfreundlichkeit

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Anfängertauglich

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