Unschuldiges Spiel oder heißer Fetisch? Was ist „Pup Play?“

by StefanC
Eine Pup Play-Maske in Schwarz liegt auf einem flauschigen weißen Untergrund.

In der Wiener Fetischszene und auch auf Instagram macht sich ein neuer Trend bemerkbar – Pup Play. Zu Deutsch bedeutet das so viel wie „Welpenspiel“. Doch was steckt dahinter und was hat das mit Hunden zu tun?

„Pup Play“ – auf Instagram und in der Wiener Fetischszene ist dieser Begriff in aller Munde. Menschen mit Hundemasken posieren auf Bildern, entweder allein oder in Gruppen. Um Hals und Brust hängen Halsbänder und Hundegeschirre, jemand hält lachend eine Leine in der Hand. Auf Deutsch lässt sich dieser Terminus ungefähr mit „Welpenspiel“ übersetzen. Doch ob es sich bei Pup Play um ein soziales Spiel oder um einen sexuellen Fetisch handelt, da spalten sich die Meinungen – auch innerhalb der Community. Doch was ist Pup Play überhaupt?

Auf den Hund gekommen

Beim Pup Play handelt es sich um eine Art Rollenspiel, in welchem ein Mensch in die Rolle eines Hundewelpen schlüpft. Die Person trägt eine Hundemaske, manchmal auch Leine oder Hundegeschirr, und verhält sich wie ein verspielter Welpe: Sie rollen sich auf dem Boden, lassen sich den Bauch kraulen und mit Leckereien füttern. Dabei muss Sex nicht unbedingt eine Komponente dieses Rollenspiels sein – für manche geht es einfach um Stressabbau und Entspannung. „Man begibt sich in den Headspace eines Hundewelpen“, erklärt der unter dem Hundenamen Spark bekannte junge Mann im Standard-Interview. „Man ist verspielt, verkuschelt, unerfahren und niedlich.“ Für ihn und seine vier Freunde ist Pup Play ein angenehmer Ausgleich zum stressigen Berufsleben. Denn alle arbeiten in Berufen, in denen Zeitstress und hoher Leistungsdruck herrschen. Und es belebt die Wiener Fetisch- und Schwulenszene.

Frischer Wind in alten Vereinen

Denn die Wiener Fetisch- und Schwulengemeinschaft lebt noch von der Vorarbeit der älteren Generationen, welche besonders die Lack und Leder-Szene geprägt haben. Deswegen tun sich speziell die jungen, an Fetisch Interessierten schwer, Zugang zu finden. Denn die erste Assoziation mit Fetisch ist leider die mit Dark Rooms, Gewalt, Unterwerfung und Perversion. „“Die ältere Generation stirbt uns weg“, erklärt Spark, „und dann bröckelt die gesamte schwule Fetisch-Szene.“ Pup Play und sein Erfolg auf sozialen Medien wie Instagram spricht besonders junge Menschen an und erlaubt ein vorsichtiges Schnuppern in die Szene. „Fetisch ist viel mehr als nur das sexuelle Ausleben“, stellt Pup Player Lupo richtig. „Da gehört Freundschaft dazu, Safe Space oder in der Uniform am Lagerfeuer sitzen und Bier trinken.“ Das schlägt sich auch in den Vereinsstatuten vieler Fetisch-Communitys nieder – denn dort ist wertschätzender Umgang miteinander und Distanz zu rechtem Gedankengut fest vorgeschrieben.

Hundespiel auch für Katzenfreunde?

Natürlich muss man nicht selbst Hundebesitzer oder Hundebesitzerin sein, um Pup Play genießen zu können. Schließlich geht es nicht um die detailgetreue Nachstellung eines Welpenalltags, sondern um Spaß, Kreativität und Miteinander. Für Katzenfreunde und -freundinnen gibt es den größeren Kreis des Pet Plays (zu Dt. „Haustierspiel“), in denen man auch einen Tag lang eine Samtpfote sein kann statt einer Fellnase. So ist für jeden das richtige dabei!

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