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Das Messerli Forschungsinstitut der Vetmeduni Wien prüft Hundetrainer:innen auf garantiert tierschutzqualifizierte Methoden. Die Absolvierung ist ein Gütesiegel, dem man vertrauen kann. Und besonders bei der Wahl der Hundeschule ist ein solches sehr hilfreich.
Was bezeichnet der Begriff „Hundetrainer:in“?
Der Begriff „Hundetrainer:in“ ist in Österreich rechtlich nicht geschützt. Das bedeutet aber, dass im Prinzip jede Person diesen Titel tragen und dementsprechende Dienste anbieten darf. Deshalb kann als Hundebesitzer:in jedoch große Unsicherheit entstehen, welcher Hundeschule man sein Vertrauen schenken soll.
Werden Hundetrainer in Österreich überprüft?
„Nicht geschützt“ heißt aber nicht, dass es keine Überprüfung der Trainer:innen gibt: Denn jede Person, die im Hundetrainingsberuf arbeitet, kann sich in der Koordinierungsstelle am Messerli Forschungsinstitut in Wien auf Herz und Nieren prüfen lassen. Die Überprüfung findet gemäß §8 der Verordnung des Bundesministers für Gesundheit hinsichtlich näherer Bestimmungen über die tierschutzkonforme Ausbildung von Hunden statt. Bei gelungener Absolvierung dürfen sich die Hundetrainer:innen dann mit dem Gütesiegel als garantiert „tierschutzqualizierte:r Hundetrainer:in“ auszeichnen. Der rigorose Prüfprozess fußt ausschließlich auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, rechtlichen Grundlagen und ethischen Überlegungen.
Wie sieht die Prüfung zum/zur tierschutzqualifizierten Hundetrainer:in aus?
Die Prüfung besteht aus zwei Teilen, einem theoretischen und einem praxisorientierten. Für den Theorieteil muss ein Single-Choice-Test bestehend aus knapp 100 Fragen zu den Themen Veterinärmedizin, Ethologie und Verhalten, Ausbildung und Kognition, Recht und Mensch-Tier-Beziehung abgelegt werden. Nur wer hier mit mindestens zwei Drittel richtig beantworteter Fragen besteht, wird zur praktischen Prüfung zugelassen. Um auch den Praxisteil positiv zu absolvieren, müssen vier Aufgaben umgesetzt und gemeistert werden.
Die Prüfung im Überblick
Theorieteil
- Single-Choice-Test
- 100 Fragen
- Themen:
- Veterinärmedizin
- Ethologie und Verhalten
- Ausbildung und Kognition
- Recht und Mensch-Tier-Beziehung
Praxisteil
- unmittelbar anschließend an Theorieprüfung
- 4 Aufgabenstellungen
- alle müssen gemeistert werden
Welche Zertifizierungen stellt das Messerli Forschungsinstitut noch aus?
Neben der Zertifizierung zum/zur tierschutzqualifizierten Hundetrainer:in führt das Messerli Forschungsinstitut auch offizielle Qualifizierungen für Assistenz- und Therapiebegleithunde durch. Was ihre Aufgaben sind? Assistenzhunde unterstützen Menschen mit unterschiedlichen Formen von Behinderungen oder chronischen Krankheiten im Meistern ihres Alltags. Zu ihnen zählen Blindenführhunde, Signalhunde und Servicehunde. Therapiebegleithunde wiederum begleiten Personen mit beispielsweise sozial-emotionalen Einschränkungen zu tiergestützten Interventionen und sind teil eines therapeutischen Konzepts. Sie sollen durch ihre Anwesenheit und Interaktion zum (mentalen und körperlichen) Wohlfühlen der Halter beitragen. Dafür müssen aber auch sie im Vorfeld einiges lernen und schließlich eine Prüfung ablegen.
Du bist auf der Suche nach einem/einer tierschutzqualifizierten Hundetrainer:in oder möchtest dich von ihren Geschichten inspirieren lassen? Dann könnte dich unser Porträt der tierschutzgeprüften Trainer:innen interessieren! Woran du außerdem eine:n gute:n Hundetrainer:in erkennst, erfährst du hier!
Quellen
- Assistenzhund. In Österreich GV. https://www.oesterreich.gv.at/themen/menschen_mit_behinderungen/rehabilitation/Assistenzhund.html
- Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich. (2012, März, 7). https://www.vetmeduni.ac.at/fileadmin/v/messerli/koordinierungsstelle/N%C3%A4here_Bestimmungen_%C3%BCber_die_tierschutzkonforme_Ausbildung_von_Hunden.pdf
- Erläuterungen zur Prüfung. In Vetmeduni. https://www.vetmeduni.ac.at/fileadmin/v/hundetrainer/Dokumente/Erla%CC%88uterung_zur_Pru%CC%88fung_01_2021.pdf
- Prüfung. In Messerli Forschungsinstitut. https://www.vetmeduni.ac.at/tierschutzqualifizierte-hundetrainerinnen/pruefung