„Pandachows“ sorgen für Tierschutz-Kontroverse

by StefanC
Links sind die Pandachows zu sehen, rechts zwei Chow Chows in ihren natürlichen Fellfarben semmelbraun und dunkelbraun.

Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters, doch manche Hundebesitzer gehen zu weit, wenn es um die „Schönheit“ ihres Haustiers geht. Deswegen übt man nun Kritik an den „Pandachows“ – drei Chow Chows, die mit Fellfärbemitteln permanent in Pandabären verwandelt wurden. Denn Tierschützer sorgen sich um das körperliche und auch das psychische Wohlergehen der Hunde.

„Pandachows“ – so werden die drei Chow Chows genannt, die von ihrer Besitzerin wie Pandabären gefärbt wurden. Auf den ersten Blick könnte man die Vierbeiner tatsächlich für das ikonische WWF-Wappentier halten. Frauchen Jiang Meng lebt mit ihren drei Hunden in Singapur, wo sie mittlerweile große Berühmtheit erlangt haben. Damit sind sie buchstäblich bekannt wie bunte Hunde. Doch mit dem Ruhm geht nun auch eine Menge Kritik einher. Denn Tierschützer kritisieren nicht nur die konstante Behandlung des Fells mit Haarfärbemitteln, sondern auch den Stress, dem die Tiere durch die Kommerzialisierung ausgesetzt sind. Sogar eine Online-Petition will gegen die Hundebesitzerin vorgehen. Doch was genau steckt hinter den Vorwürfen?

Langzeiteffekt unbekannt

Im Zuge der Petition sprechen sich Tierschützer vor allem gegen die Fellfärbung der Tiere aus. Jiang Meng versichert, dass sie für die Prozedur nur 100% organische und in Hundesalons erhältliche Färbemittel benutzt. Dennoch weist die Gegenseite darauf hin, dass es zwar grundsätzlich als sicher gilt, Hunden mit Färbemittel auf Pflanzenbasis kurzzeitig einen neuen Look zu verpassen, es jedoch keine Studien zu Langzeiteffekten gibt. Denn kein Fellfärbemittel wird zu dem Zweck verkauft, Hunden langfristig eine andere Fellfarbe zu verpassen.

Tatsächlich muss man die Färbung alle paar Wochen erneuern, und dafür müssen die Hunde stundenlang in den Hundesalon. Da die „Pandachows“ natürlich eine weiße Fellfarbe aufweisen, färben die Hundefrisöre zwar nur die schwarzen Portionen. Doch besonders die Behandlung der empfindlichen Augenpartie sorgt bei Tierschützern für Bauchweh. Denn auch organische oder nicht-giftige Stoffe können bei Augen und Ohren für Irritationen sorgen.

In vielen Ländern (wie Österreich beispielsweise) ist die Färbung von Haut, Fell oder Federn von Tieren aus kommerziellen oder ästhetischen Gründen deswegen unter Geldstrafen untersagt.

Stress ohne Rückfrage

Ein weiterer kritisierter Aspekt stellt das psychische Wohlbefinden der „Pandachows“ dar. Denn ihr Frauchen lässt mit den Hunden durchaus die Kassen klingeln. Gegen einen nicht bekannten Aufpreis kann man die Hunde für ein Fotoshooting buchen. Jiang Meng sagte gegenüber der The Straits Times aus, dass sie nicht mehr als drei Buchungen pro Woche erlaube. Dennoch ist nicht zu leugnen, dass die drei „Pandas“ aufgrund ihrer großen Beliebtheit in Singapur regelrecht bestürmt werden, sobald sie sich auf der Straße zeigen.“107092″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]In diesem Fall können die Tiere nicht für sich selbst Entscheidungen treffen, was ihr Aussehen und auch ihre Vermarktung betrifft. Das ständige Gedränge, die stundenlangen (unnötigen) Frisörbesuche und die Abwesenheit ihrer Besitzer während Fotoshootings soll den Hunden auch psychisch massiv schaden, so die Petition. „In ihrem Fall nutzt man die Hunde, um einen Service zu bieten – und das nennt man Ausbeutung.“ Jiang Meng wiederum versichert, dass sie bei Fototerminen stets anwesend ist und auf das Wohlbefinden der Tiere achtet.

Ihre Kritiker bezeichnet sie als „Heuchler“. Gegenüber der Zeitung sagte sie: „Vielleicht waren diese Menschen im Zoo von Singapur und haben dort auch Geld ausgegeben, um ein Foto mit Pandas zu bekommen?“ Nun ist der Fall nach vermehrten Beschwerden auf dem Schreibtisch der Veterinärbehörde Agri-Food & Veterinary Authority (AVA) gelandet. Dort soll man überprüfen, ob Jiang Meng den „Pandachows“ tatsächlich Leid zufügt oder sich im Rahmen der Gesetzlichkeit bewegt.

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