Immer mehr Menschen teilen ihr Leben mit einem Hund und möchten diesen auch gerne in ihrem Berufsalltag einbinden. Und die Wissenschaft gibt ihnen recht!
Studien belegen, dass vierbeinige Kollegen sich positiv auf das Arbeitsklima, die Leistung und auch die Gesundheit auswirken. Davon profitieren Unternehmen und MitarbeiterInnen gleichermaßen. Trotz aller Vorteile ist es wichtig, sich über gewisse Rahmenbedingungen für vierbeinige Kollegen Gedanken zu machen und den Berufsalltag mit Hund gut vorbereitet und durchdacht anzugehen.
Der perfekte Bürohund?!
Welche Rassen bzw. welche Hunde eignen sich nun besonders gut als vierbeinige Kollegen? DIE eine perfekte Rasse gibt es nicht. Jeder Hund ist ein Individuum und so eignet sich der eine mehr und der andere eher weniger als vierbeiniger Kollege.
Wenn der Hund mit ins Büro bzw. an den Arbeitsplatz kommen soll, ist es natürlich hilfreich, wenn er Grundlegendes bereits beherrscht. Idealerweise ist der Hund stubenrein, vom Wesen her grundsätzlich freundlich und er sollte keine Schwierigkeiten mit (fremden) Menschen haben. Auch die Verträglichkeit mit Artgenossen sollte gegeben sein, sofern noch andere Hunde am Arbeitsplatz sind. Dazu kommt, dass es auch eine große Rolle spielt, ob der Arbeitsplatz grundsätzlich für einen Hund geeignet ist. Arbeiten Sie in einem Büro – einzeln oder im Großraum, gibt es viel Kundenverkehr oder eine gewisse Geräuschkulisse?
Viele Dinge können durch Training ermöglicht werden, sofern es die Möglichkeit gibt vor Ort zu trainieren und Managementlösungen, dauerhaft oder vorübergehend, umgesetzt werden können. Überlegen Sie am besten im Vorfeld, welche Rahmenbedingungen gegeben sind und ob ein bzw. Ihr Hund hier gut integriert werden kann. Haben Sie jedoch auch unbedingt einen Plan B zur Hand, falls es trotz guter Planung und Vorbereitung nicht läuft wie erwartet. Eventuell fühlt sich der Hund zuhause wohler und besser aufgehoben oder Sie haben eine Betreuung für ihn.
Kommunikation ist das A und O
Wenn Sie Ihren Hund gerne mit zur Arbeit nehmen möchten, sprechen Sie mit Ihrem Vorgesetzten über Ihren Wunsch. Es gibt grundsätzlich kein Recht darauf, dass der Hund mitgenommen werden darf. Sprechen Sie auch mit KollegInnen, um mögliche Bedenken im Vorfeld zu klären.
Die Menschen um Sie herum sollten lernen, wie man sich gegenüber einem Hund am Arbeitsplatz richtig verhält. Unsere Hunde kommunizieren hauptsächlich über Körpersprache, daher ist es wichtig diese lesen zu lernen, um den Hund richtig einschätzen zu können. Möchte der Hund gerade gestreichelt oder lieber in Ruhe gelassen werden? Ist der Hund gerade entspannt oder hat er Schwierigkeiten mit einer Situation? Ist der Hund immer freundlich wenn er mit dem Schwanz wedelt?
In Workshops und Schulungen zu Körpersprache und Kommunikation werden die Basics für ein konfliktfreies Miteinander gelegt.
Die richtige Balance
Erwachsene Hunde brauchen um die 18 Stunden Schlaf und Ruhe pro Tag. Um das auch während dem Arbeitstag zu gewährleisten, ist es wichtig, dass der Hund einen Rückzugsort hat, an dem er sich entspannen kann und wo ihn niemand stört. Das kann eine ruhige Ecke in Ihrem Büro sein, unter dem Schreibtisch oder auch eine gemütliche Box in die sich der Hund zurückziehen kann. Zu wenig Schlaf kann zu Unausgeglichenheit, Überdrehtheit und im schlimmsten Fall auch zu Verhaltensauffälligkeiten führen.
Der für uns oft stressige Arbeitsalltag ist für unsere Hunde allerdings auch oft weniger spannend und manchmal sogar langweilig. Um eine Ausgewogenheit zwischen Ruhe und Beschäftigung zu gewährleisten und um sicherzustellen, dass der Hund sich nicht selbstständig (möglicherweise unerwünschte) Beschäftigung sucht, ist es wichtig den Hund bedürfnisgerecht auszulasten. Dafür eignen sich vor allem Kauartikel, Leckerlisuche sowie Denk- und Nasenspiele. Sie lasten optimal aus und helfen zudem Entspannung zu fördern.
Hier finden Sie eine kleine Auswahl an Beschäftigungs-Ideen:
- Futterspielzeuge jeglicher Art, wie zB. ein Kong, der mit unterschiedlichsten Dingen gefüllt werden kann. Das ist einfach vorzubereiten und Schlecken hilft optimal beim Entspannen.
- Intelligenzspielzeuge, bei denen der Hund kleine Aufgaben lösen muss, um an die Leckerchen zu kommen
- Boxen, Schachteln, Klopapierrollen unterschiedlicher Art, die gefüllt und noch mit Papier umwickelt werden können. So kann das Altpapier gleich noch geshreddert werden.
- Leckerchen unter einer Decke oder in einem sogenannten Schnüffelteppich verstecken
- Tricks lernen, wie zB. apportieren. So kann der Hund auch mal die Post bringen.
So klappt’s mit dem vierbeinigen Kollegen
Mit kynowork Bürohund unterstütze ich Unternehmen und MitarbeiterInnen bei der Planung, Vorbereitung und Integrierung von Hunden am Arbeitsplatz. Durch kompetente Beratung und maßgeschneiderte Coachings werden gezielte und individuelle Lösungen erarbeitet.
Eine professionelle Betreuung ermöglicht ein gezieltes Arbeiten bei etwaigen Schwierigkeiten und wir erzielen rasche, sowie nachhaltige Erfolge bei der Umsetzung des Projekts „Bürohund“.
Wir besprechen Abläufe, Möglichkeiten der Umsetzung, schulen MitarbeiterInnen und KollegInnen im Umgang mit Hunden und trainieren auch mit den Hunden an konkreten, erwünschten Verhaltensweisen, die besonders wichtig sind.
So kann das Projekt „Bürohund“ sowohl für Unternehmen als auch für die MitarbeiterInnen und den Hund selbst, sehr bereichernd sein.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit Ihrem Hund und einen erfolgreichen, entspannten Arbeitstag!
Über die Autorin Irene Husczwawa
Irene Husczawa ist tierschutzqualifizierte Hundeverhaltensberaterin und unterstützt Menschen mit ihren Hunden im Alltag und am Arbeitsplatz. Seit 2015 ist sie als selbständige Hundetrainerin mit „kynolearn“ mobil in Wien und Umgebung unterwegs damit beide Enden der Leine wieder Spaß am Training und im Zusammenleben haben. Außerdem unterstützt sie mit „kynowork“ Unternehmen und deren MitarbeiterInnen bei der erfolgreichen Umsetzung des Projekts „Bürohund“.
Irene Husczawa ist Vortragende für die Wiener Sachkunde, Prüferin für den Geprüften Stadthund sowie für den Sachkundenachweis in Niederösterreich. Als aktives Mitglied verschiedener Netzwerke (VÖHT, Trainieren statt Dominieren, Tierschutzhund.info) setzt sie sich für einen modernen Umgang mit Hunden ein.
Weiters hält sie regelmäßig Vorträge und Seminare zu unterschiedlichen Themen.Mehr von der VÖHT:
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Kolumne: Vom Züchter (und Trainer) ins Leben