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Die 3sat-Doku „Das Leid der Welpen“ beleuchtet Hintergründe von sogenannten Vermehrerstationen und dem illegalen Welpenhandel.

Gemeinsam mit Vier Pfoten hat 3sat in der Dokumentation „Das Leid der Welpen“ festgehalten, wie skrupellose Tierquäler Geschäfte auf Kosten von Vierbeinern machen. Die darin enthaltenen Szenen sind nicht nur für Tierfreunde schockierend und keinesfalls für schwache Nerven.

Birgitt Thiesmann von der Tierschutzorganisation Vier Pfoten, die selbst bei Beschlagnahmungen vor Ort war, schildert ihre Erfahrungen folgendermaßen: „In der Regel kommen die Muttertiere – das sind die, die am ärmsten dran sind – die kommen nie raus. Die sehen oft ihr Leben lang kein Tageslicht. Die kriegen keine medizinische Versorgung. Die kriegen kein vernünftiges Futter und dann werden ihnen die Kleinen schon im Alter von drei, vier Wochen entrissen.“

Inhalt

Zu sehen sind in der Dokumentation unter anderem Bilder einer Razzia in Polen, wo Hunde zum Zweck der Gewinnmaximierung unter grausamen Umständen gehalten werden. Das perfide Geschäftsmodell ist dabei leider keine Ausnahme – denn aufgrund der ungebrochenen Nachfrage rentieren sich die Methoden gerade wegen der brutalen und tierschutzwidrigen Methoden.[td_block_ad_box spot_id=“sidebar“]

Kleine Hunde im Trend

Vermehrer und Händler sind in der Lage kurzfristig auf Trends, sprich: Nachfrage, zu reagieren. So erfährt man in „Das Leid der Welpen“ unter anderem, dass derzeit vor allem Französische Bulldoggen, Malteser und Möpse im Trend liegen – ein Umstand, der den Kriminellen gelegen kommt. Da sich kleine Hunderassen bei mangelndem Skrupel noch effizienter ausbeuten lassen als große.

„Man sieht Tiere sterben, man sieht tote Tiere. Das Gejaule ist unglaublich, aber was auch ganz furchtbar ist, ist die Luft da drin. Weil durch dieses Ammoniak, das durch Kot und Urin entsteht – das ist ein wirklich giftiges Gas – das ist so intensiv, dass man im ersten Augenblick keine Luft mehr bekommt“, so Tierschützerin Thiesmann.

Die komplette Doku (Dauer: 29 Min.) kann man in der 3sat-Mediathek bis 29.01.2020 online ansehen.

Aufklärung gegen illegalen Welpenhandel

Neben härteren und einheitlichen Gesetzen in der EU, wie sie seit langem von zahlreichen Tierschutzorganisationen gefordert werden, bedarf es für ein Ende der illegalen Praktiken wohl vor allem einer Sensibilisierung der potenziellen Käufer. Bei den großen Zuchtverbänden VDH (Verband für das Deutsche Hundewesen) sowie dem ÖKV (Österreichischer Kynologenverband) setzt man daher seit Jahren auf Aufklärungsarbeit.

Zusammenarbeit mit Tierschutzorganisationen findet aber auch zwischen staatlichen Institutionen wie etwa der Stadt Wien, die unter anderem mit der Kampagne „Wer Welpen billig kauft, tötet!“ auf die Problematik des illegalen Welpenhandels aufmerksam macht. So wird etwa auf die drastische Bilanz hingewiesen, nach der nur drei von zehn Welpen, die aus tierschutzwidrigen „Produktionsstätten“ stammen langfristig überleben.

„Welpen-Mafia“ profitiert von milden Strafen

Trotz öffentlichkeitswirksamer Kampagnen bleibt das Thema, wie es im 2014 erschienenen Buch: „Die Welpenmafia – Wenn Hunde nur noch Ware sind“ beschrieben wurde, aktuell.[vc_column width=“3/4″]Die Gesetzeslagen im In- und Ausland tragen allerdings noch immer zur Problematik bei, denn illegale Händler können zum Teil relativ hohe Gewinne erzielen und das bei geringem Risiko im Bezug auf mögliche Strafen. So zahlen laut der 3sat-Dokumentation in Polen kriminelle Hundevermehrer etwa nur ein Bußgeld, wenn sie erwischt werden.

Letztlich liegt ein Teil der Verantwortung auch beim „Konsumenten“. Denn wer bei Hunden vor allem auf den Preis schaut, trägt maßgeblich dazu bei, dass das grausame Geschäft rentabel bleibt und fortbesteht.

Für alle, die sich näher mit dem Thema beschäftigen wollen, haben wir die Checkliste „Woran erkenne ich seriöse Hundezüchter?“ erstellt.[vc_column width=“1/4″]

Buchtipp: „Die Welpenmafia – Wenn Hunde nur noch Ware sind“

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