Mit Hund am Berg? Unbedingt!

by Kristina Feichtinger
Mit Hund am Berg - die Hundezeitung - Hund liegt am Berg mit einem Gipfelstürmerhalsband - (c) Vierpfotenamberg

Mit Hund einen Berg zu besteigen ist vielleicht außergewöhnlich, aber mit der richtigen Vorbereitung und Umsicht durchaus möglich. Damit die Bergtour aber nicht zur Tortur gerät und eine tolle Erfahrung für Zwei- und Vierbeiner wird, gibt es ein paar Dinge zu beachten.

Gipfelstürmer auf vier Pfoten!

Es sind immer wieder dieselben Sätze, die wir hören, wenn wir am Gipfel auf andere Menschentreffen: „Bist du hier mit dem Hund hoch? Wow, das trauen wir uns nicht, wir haben unseren Hund daheim gelassen.“ Ganz klar, der Hund kann nur soweit mitkommen, solange dadurch keine Gefahr für ihn und andere besteht. Und auch ein Hund hat seine Grenzen, genauso wie wir Menschen. Doch beachtet man einige Dinge, erleben Hund-Mensch-Teams unvergessliche Momente und wachsen enger zusammen.

Mit Hund am Berg - die Hundezeitung - Hund liegt am Berg mit einem Gipfelstürmerhalsband - (c) Vierpfotenamberg

Mit Hund am Berg – die Hundezeitung – Hund liegt am Berg mit einem Gipfelstürmerhalsband – (c) Vierpfotenamberg

Klettern ist Charaktersache des Hundes

Ob ich mit meinem Hund eine Bergtour machen kann, hängt nicht zwingend von der Größe des Hundes ab. Doch eines sollte ohnehin klar sein: Einen15 kg schweren Hund kann ich besserhandeln als einen 50 kg schweren. Vor allem, wenn ich selbst nicht mehr als 60 kg auf die Waage bringe. Der Hund sollte neugierig, aufgeweckt und selbstsicher sein. Eine gute Sozialisierung ist ebenfalls ein Muss. Einen bereits erwachsenen Hund an unterschiedliche Untergründe wie Gitter, verschiedene Stufen und Fels zu gewöhnen, ist natürlich möglich – jedoch ist es einfacher, wenn er das schon als Junghund gelernt hat. Man erkennt schnell, welcher Hund Freude am Klettern und an Touren hat, welcher gern über sich hinauswächst und welcher eher ängstlich ist und lieber auf der Couch geblieben wäre. Denn auch wenn unsere Vierbeiner uns nicht mitteilen können, was sie von unseren Bergtouren halten, wir alle kennen unsere Hunde und jeder sollte seinen Hund zumindest teilweise „lesen“ können. Ein weiterer wichtiger Faktor beim Thema Bergsteigen mit Hund ist der:die Hundeführer:in. Denn nur, wenn wir selbst absolut sicher sind und wissen, was wir in den Bergen tun, können wir unsere Hunde mitnehmen, sie unterstützen und sicher führen. Mit Hund in den Bergen heißt immer: doppelte Verantwortung! Gegenüber uns selbst, unseren Hunden und anderen.

Mit Hund am Berg - die Hundezeitung - Hund liegt am Berg mit einem Gipfelstürmerhalsband - (c) Vierpfotenamberg

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Besonders mit Hund am Berg: Achtsam sein – und abwägen

Zu denken ist etwa an die Steinschlaggefahr – Steinschläge können auch durch unsere Hunde ausgelöst werden und andere gefährden. Ebenfalls sollten wir immer darauf gefasst sein, auf andere Bewohner der Berge zu stoßen. Wir treffen auf Gamsen, Murmeltiere oder andere Alpenbewohner. Das Wichtigste beim Berggehen mit Hund ist aber das Vertrauen zwischen Menschen und Tier. Der Hund muss wissen, dass er sich auf seinen Menschen verlassen und ihm folgen kann. Nur so können auch schwierige Stellen über-wunden werden – und das Bergerlebnis wird zum Genuss für beide. Situationen müssen immer abgewogen werden – und Sicherheit geht vor! Voreinigen Jahren mussten wir eine Tour abbrechen. Eine knifflige Stelle war als Leiter auf der Karte zu erkennen. Leitern waren eigentlich kein Problem, doch diese schon. Sie war fast waag-recht und die Eisenstangen zu weit aus-einander. Links und rechts ging es mehrere Meter weit nach unten. Umgehen nicht möglich. Die Felswände waren  zu steil und zu eng. Also Abbruch nach drei Stunden Aufstieg – doch lieber ein Gipfel weniger, dafür wieder gesund und vollzählig im Tal ankommen.

Mit Hund am Berg - die Hundezeitung - Hund liegt am Berg mit einem Gipfelstürmerhalsband - (c) Vierpfotenamberg

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Gut gerüstet sein für das Abenteuer am Berg mit Hund!

Nahezu jeder Hund kann lernen, sich sicher mit seinem Menschen im Gelände zu bewegen. Zuvor sollte man natürlich zuhause trainieren, beim Spazieren gehen Trainingsinhalte einbauen und sich langsam herantasten. Und wenn allesperfekt sitzt, darf man mit seinem Liebling auf einer leichten Tour das Erlernte ausprobieren. Die richtige Ausrüstung ist dabei für den Hund genauso wichtig wie für uns. Welches Geschirr und welche Leine am besten sind, ist abhängig davon, in welchem Gelände man sich bewegt. Auch Futter und ausreichend Wasser zur Stärkung ist mit Hund am Berg unerlässlich – denn Bergsteigen ist kräftezehrend! Zum Bergsteigen mit Hund gehört also weit mehr als nur eine App, ein Rucksack und eine Leine. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, andere Hundeteams an das Wandern und Bergsteigen mit Hund heranzuführen und unsere Leidenschaft mit ihnen zuteilen.

Mit Hund am Berg - die Hundezeitung - Hund liegt am Berg mit einem Gipfelstürmerhalsband - (c) Vierpfotenamberg

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KONTAKT:

Sabrina Steinbach ist Bergwanderführerin und hat Tierpsychologie studiert. Mit Labrador Koda verbrachte sie 5 Monate auf einer Berghütte. Sie kündigte Job und Wohnung, verkaufte ihre Besitztümer, stürzte sich ins Abenteuer Berg – und hat es bis heute nicht bereut.

www.vierpfotenamberg.com

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