Martin Rütter kritisiert Zoo Zajac wegen Welpenhandel

by StefanC
Ein Hund liegt in einem weißen Raum auf dem Boden und sieht traurig in die Kamera.

Mit einem auf Facebook geposteten „Undercover-Video“ macht Hundeexperte Martin Rütter auf den Welpenhandel im Zoofachgeschäft Zajac aufmerksam. Er kritisiert scharf, junge Welpen im Geschäft hinter Glasscheiben zum Verkauf anzubieten. Er spricht von „Psychoterror für Hunde“ und ruft zum Boykott auf.

Grundsätzlich ist der Verkauf von Hundewelpen im Zoofachhandel gesetzlich nicht verboten. Aus Tierliebe haben sich jedoch die meisten Tiergeschäfte selbst das Gebot auferlegt, keine größeren Haustiere wie Kätzchen oder Hundewelpen auf der Verkaufsfläche auszustellen. Der konstant hohe Lärmpegel, die soziale Isolation hinter der Glasscheibe und besonders das Fehlen der Mutter und den restlichen Geschwistern kann zu schwerwiegenden Problemen in der Entwicklung der Jungtiere führen. Dennoch gibt es leider auch im deutschsprachigen Raum noch Ausnahmen. Auf seinem Facebook-Account postete Hundeexperte Martin Rütter nun ein „Undercover-Video“. Er filmte sich im Zoofachhandel Zajac in Duisburg, hinter ihm springen zwei Rhodesian Ridgeback-Welpen an einer Glasscheibe hoch. Im Hintergrund kreischen und fiepen Vögel. „Für die Hunde ist das eine totale Katastrophe und NULL hundegerecht“, schreibt Rütter unter das Video. „Bitte habt vor Augen, dass diese Art der Haltung, des Handels absoluter Psychoterror für Hunde ist.“

Scharfe Kritik

„Immer wieder kann ich nur darauf hinweisen, dass man in einem Geschäft wie Zoo Zajac KEINE Welpen kauft“, plädiert der Hundefreund an sein Publikum. „Bitte unterstützt so eine Form von Handel nicht. Solange es Menschen gibt, die dort Hunde/Katzen oder andere Tiere kaufen, geht dieser Mist immer weiter. […] Also Leute, auf ins Tierheim, oder zu seriösen Züchtern und nicht in solche Buden gehen, in denen es den Tieren einfach nur schlecht geht.“ Wegen ähnlicher Kritik hat Rütter laut eigener Aussage im Zoo Zajac mittlerweile Hausverbot. Dank Maskenpflicht gelang ihm der „Undercover“-Dreh jedoch trotzdem. Auch Norbert Zajac, der Inhaber des Zoofachhandels, soll nur mehr über Anwälte Kontakt pflegen. „Aber meine Bücher über den Großhandel zu beziehen und vor den schrecklich ausgestellten Welpen zu stapeln und Geld dran zu verdienen, das findet er prima“, kritisiert Rütter die Doppelmoral.

Kein Ende in Sicht

Das Video wurde bereits über 285.000 Mal angeklickt und sammelte über 3000 Kommentare an. Die UserInnen sind ebenfalls empört über eine solche Geschäftspraxis: „Ich wusste tatsächlich nicht, dass es in Deutschland so etwas gibt. Unglaublich! Und wirklich traurig, in welch einer Welt wir leben, dass so ein Handel nicht verboten wird“, schreibt eine Userin beispielsweise. Auch die Tierschutzorganisation PETA hatte die Praxis im Zoo Zajac angegriffen: „Durch die ‚Zwischenlagerung‘ im Zoohandel drohen erhebliche Sozialisierungsprobleme, die sich schwerwiegend auf das spätere Leben der Vierbeiner auswirken und zu Verhaltensstörungen führen können. Durch das niedliche Aussehen der Hunde im Schaufenster werden Menschen zudem zu Spontankäufen angeregt, die vielleicht nie einen Hund aufgenommen hätten.“

Laut der WAZ ist jedoch kein Ende dieses Geschäftsmodells in Sicht. Denn erst vor kurzem habe Norbert Zajac über 250.000 Euro in die Vergrößerung der Quarantänestation investiert. Auf diese Weise soll er in Zukunft noch mehr Welpen im Geschäft anbieten können.

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