Juhu, endlich wieder Winter! Viele Schneefans können es bei den ersten Flocken kaum erwarten, auf die Skipisten zu kommen. Doch soll der Hund mit in den Skiurlaub? Sind Hunde auf der Piste überhaupt erlaubt und wie kann man Wintersport mit dem besten vierbeinigen Freund verbinden?
Gerade in Zentraleuropa laden malerische Schneelandschaften in den Alpen zur liebsten Wintersportart vieler Menschen ein: Skifahren! Und natürlich soll auch die ganze Familie beim Skiurlaub dabei sein. Dennoch stellt sich die Frage: Ist es sinnvoll, den Hund mitzubringen? Darf ein Hund überhaupt auf die Piste? Und unter welchen Bedingungen ist der Skiurlaub auch für den Hund ein Abenteuer?
Keine Hunde auf der Skipiste!
Eines gleich vorweg: Auf den kommerziellen Skipisten selbst haben Hunde natürlich nichts verloren! Tatsächlich ist das Führen von Hunden auf sämtlichen Pisten in Deutschland, Österreich und der Schweiz verboten. Denn für Wintersportler können plötzlich vor ihren Skispitzen auftauchende Tiere eine große Unfallgefahr darstellen – vom Vierbeiner selbst ganz zu schweigen. Die geschliffenen Kanten von Ski und Snowboard könnten den Fellnasen Schnittverletzungen zufügen, und auch die Gefahr eines Zusammenpralls darf man nicht unterschätzen. Selbst die besterzogensten Fellnasen, die nicht jedem Skifahrer aufgeregt hinterherpreschen, müssen daher den Pisten fern bleiben.
Mehr Glück könnte man jedoch auf manchen Loipen haben. Denn beim Langlaufen ist das Unfallrisiko für Hund und Mensch wesentlich geringer. Das liegt zum Teil an der niedrigeren Geschwindigkeit und an den wesentlich flacheren Strecken. Wer zusammen mit seinem Vierbeiner langlaufen oder skaten will, muss sich jedoch am besten noch vor der Anreise gut informieren. Nicht jede Langlaufstrecke erlaubt es Wintersportlern, ihre vierbeinigen Begleiter mitzubringen, denn verantwortungslose Besitzer sorgen zu oft für ärgerliche Verschmutzungen der Loipen, wenn sie nicht hinter ihren Hunden aufräumen.
Wichtigste Regeln beim Langlaufen mit Hund:
- gut vorbereiten (Training, Ausrüstung, Kotbeutel)
- Pfoten gut pflegen bzw. Hundeschuhe anziehen
- Hundehaufen unbedingt entfernen!
- Hund darf andere Langläufer nicht behindern oder stören
- Hund soll nicht in der gespurten Loipe laufen
- Wilderei ist unbedingt zu vermeiden, Hund muss stets abrufbar sein!
Möglichkeiten zum Wintersport mit Hund
Wenn Mensch und (!) Hund über sehr viel Erfahrung im Schnee verfügen, kann man abseits der Skipisten und Loipen tun und lassen, was das Herz begehrt. Natürlich muss man sich der Gefahren bewusst sein, die unter unberührtem Schnee und auf nicht betreuten Strecken lauern können. Wer es lieber etwas gemütlicher angehen will, kann sich aufs Schneeschuhwandern mit Hund verlegen. Wer keine eigenen Schneeschuhe besitzt, kann das große Angebot in bekannten Wintersportorten nutzen. Auch Hotels und Ferienanlagen in Pistennähe verfügen üblicherweise über Leihschuhe und empfohlene Wanderwege. Ist man ein erfahrener Reiter und der Hund an Pferde gewöhnt, kann man außerdem darüber nachdenken, mit einem Leihpferd einen Ausritt durch die Winterlandschaft zu wagen.
Wenn man als Familie unbedingt mit Hund in den Skiurlaub will, kann man auch eine Unterkunft aussuchen, die über eine Hundebetreuung verfügt. (Hundefreundliche Unterkünfte und deren Services finden Sie auf einen Blick z.B. auf Pfotencheck.) Dies ist eine gute Möglichkeit, wenn der Hund möglichst stressfrei mit fremden Menschen und Hunden sozialisieren und sich an neue Umgebungen anpassen kann. Ist der Vierbeiner kein Freund von Veränderungen oder Fremden, tut man besser daran, ihn für die Dauer des Aufenthalts bei Freunden oder Familie zu lassen.
Was man beim Wintersport mit Hund beachten muss
Egal, ob man gemeinsam langlaufen, schneeschuhwandern oder einfach nur im Schnee spazieren gehen will – gute Vorbereitung muss sein. Bewegung im Schnee ist für den Vierbeiner wesentlich anstrengender, und daran sollte man als Hundebesitzer unbedingt denken. Nur wenn der Hund wirklich fit und gesund ist, darf er mit ins Weiß! Für sehr junge, ältere oder Hunde mit Bewegungseinschränkungen wie Hüftdysplasie wäre ein kürzerer Spaziergang wahrscheinlich angemessener. Erst mit ein- bis eineinhalb Jahren sind Hunde ausgewachsen, und der Bewegungsapparat kann erst dann den höheren Belastungen standhalten, ohne Schaden zu nehmen. Generell kann es jedoch schnell passieren, dass Hunde beim Wintersport stark überfordert werden. Regelmäßige Pausen müssen daher an den Hund angepasst werden und nicht an die Kondition des Zweibeiners. Will man in diesen Pausen Wasser anbieten, dann bitte nicht eiskalt – in einer Thermosflasche bleibt lauwarmes Trinkwasser angenehm temperiert.
Zudem sollte man Neu- bzw. Tiefschnee unbedingt vermeiden, da der Hund tief einsinken kann und sich dann im Fell und zwischen den Zehen unangenehme Schneeklumpen bilden. Ein Windstoppmantel schafft da gut Abhilfe, außerdem muss man den Hund nach dem Schneespaß gut abtrocknen. Manche Hunderassen verfügen zudem nicht über genügend Fell bzw. Unterwolle, um der Kälte zu trotzen, und sollten mit einem gut sitzenden Wintermantel ausgestattet werden. (Achtung: kein Thermomantel – Überhitzungsgefahr!) Da auch auf Skipisten und Wanderwegen Streusalz eingesetzt wird, muss man zudem die Pfoten gut mit fetthaltigen Cremen einlassen, z.B. Vaseline, Hirschtalgcreme, Melkfett, etc. Ist man zusammen in beachtlicher Höhe unterwegs, zahlt sich eine Hundesonnenbrille aus – denn auch für Hundeaugen sind die intensiven UV-Strahlen am Berg schädlich.
Sind Hund und Mensch gut ausgestattet und vorbereitet, kann dem gemeinsamen Winterurlaub nichts mehr im Weg stehen!