Ein Corgie schüttelt sein nasses Fell auf einem Bahngleis.

Für Vierbeiner gilt gleichermaßen wie für Zweibeiner: Eine gesunde Hundeernährung ist die wichtigste Grundlage für ein langes und gesundes Leben. Dennoch kann der Dialog rund um das richtige Futter sehr einschüchternd sein.

Dass die Ernährung einen großen Einfluss auf die Gesundheit hat, ist kein Geheimnis. Bei Hunden ist das nicht anders. Gerade neue HundebesitzerInnen sind sich oft unsicher, welches Futter sie kaufen sollen, was zum Beispiel hinter Begriffen wie BARF steckt und welche Zusatzmittel der Gesundheit des Vierbeiners wirklich gut tun. Der Markt ist riesengroß, und auch die Bedürfnisse sind je nach Rasse unterschiedlich. Dennoch kann man sich getrost an einige Grundregeln halten.

Immer frisches Wasser

Jeder Hund sollte zu jedem Zeitpunkt Zugang zu frischem Trinkwasser haben. Egal, ob junge Hunde, ausgewachsene Hunde oder Hundesenioren – der Durst sollte jederzeit gelöscht werden können. Verzichten Sie daher auch bitte auf eine moderne Unart, jungen Welpen vor der Schlafenszeit das Trinkwasser wegzunehmen, um ein Durchschlafen „zu erleichtern“. Gerade Junghunde können schnell dehydrieren – von dem emotionalen Stress des Durstgefühls ganz zu schweigen. Gehen Sie lieber ein paar Nächte länger mit dem Fellbündel nachts raus. Dann wird der Welpe bald von selbst beruhigt und stressfrei durchschlafen können.

Den eigenen Vierbeiner kennen(lernen)

Bevor tatsächliche Produkte und Ernährungspläne ausgewählt werden, sollte man sich zuerst über die Bedürfnisse der jeweiligen Hunderasse informieren und den eigenen Vierbeiner erst einmal kennenlernen. Es lohnt sich, hier vorab mit dem Züchter, dem Tierheim oder dem Tierarzt zu sprechen, welches Futter die Hunderasse gut verträgt und welche Bedürfnisse es bei dem individuellen Tier zu beachten gibt. Diese können wertvolle Tipps geben und auch darauf hinweisen, worauf man besonders achten sollte. Zusätzlich zur gesunden Ernährung sind aber auch andere Faktoren, wie die Regelmäßigkeit der Futterzeiten und an den Hund angepasste Länge der Spaziergänge oder Sporteinheiten nötig, um ihn fit und glücklich zu halten.

Frisst der Hund zu wenig oder gar nicht, ist nicht immer zwangsläufig eine Krankheit Schuld. Denn es kann eventuell auch am falschen Futter oder einer Unverträglichkeit liegen, dass der Napf kaum angerührt wird. Gerade bei jungen Hunden kann die Umstellung des gewohnten Futters zu plötzlichem Durchfall führen. Deshalb sollte man das neue Futter nur nach und nach in geringen Mengen dem gewohnten Futter beimengen. Alte Hunde wiederum könnten mit schwer verdaulichen Nahrungsmitteln wie Knochen oder knorpeligem Fleisch Probleme bekommen. Der Kot des vierbeinigen Lieblings gibt in jedem Fall am besten Aufschluss über die Gesundheit des Hundes.“48203″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Der Teufel liegt im Detail – oder in der Inhaltsangabe

Traut man der Werbung oder den Verpackungen für Hundefutter, wollen alle Anbieter immer nur das Beste für den Hund. Da ist es für HundehalterInnen vor allem zu Anfang eine große Herausforderung, zwischen all der Werbung die Inhaltsstoffe herauszufinden und korrekt zu interpretieren.

Dabei kann die Deklaration helfen, welche Auskunft über die Zutaten des Hundefutters gibt. Desto offener die Deklaration ist, desto vertrauenswürdiger ist auch das Produkt. Gibt ein Hersteller beispielsweise nur „Getreide“ oder „tierische Nebenerzeugnisse“ in der Inhaltsangabe an, ist das wenig aufschlussreich. Auch die Angaben, welche Mengen enthalten sind, sind hilfreich. Bei geschlossenen Deklarationen kann man online einsehen, welche genauen Zutaten in welchen Mengen im Futter enthalten sind. Eine kleine Internetrecherche zahlt sich also durchaus in den meisten Fällen aus. Sollte auch nach der eigenen Recherche weiterhin Unsicherheit bestehen, lohnt sich eine Nachfrage beim Hersteller. Sollte dieser die Auskunft verweigern, ist von diesem Hundefutter in jedem Fall abzuraten.

Außerdem: Hochwertiges Futter ist nicht unbedingt das teuerste Hundefutter. Lassen Sie sich von Preisen oder hübscher Verpackung nicht täuschen und vertrauen Sie allein der Deklaration.

BARF und Fleischsaftgarung

Das sogenannte BARFen ist für viele HundehalterInnen ein gängiger Begriff, selbst wenn es nicht für jeden umsetzbar ist. Beim BARFen wird auf eine größtenteils fleischhaltige Ernährung aus rohen Zutaten gesetzt. Dabei will man sich daran orientieren, was und wie Tiere fressen, wenn sie in der freien Natur leben. Hierzu braucht man allerdings entsprechende Vorkenntnisse, um den Vierbeiner gesund und ohne Mangelerscheinungen zu ernähren. Auch hier können Tierärzte und Fachpersonal weiterhelfen. Es sollte in jedem Fall eine professionelle Beratung stattfinden, bevor die Ernährung umgestellt wird. Eine weitere gesunde Alternative, die dem BARFen sehr nahe steht, ist die sogenannte Fleischsaftgarung, bei der rohes Fleisch zu Hundefutter gegart wird.

Zusätze zur klassischen Ernährung beim Hund

Eigentlich bekommen unsere Vierbeiner, wenn sie richtig ernährt werden, alles, was gesunde Hunde brauchen. Allerdings ist es auch wie bei uns Menschen so, dass manchmal Mangelerscheinungen auftreten können, die durch Ernährung alleine nicht ausgeglichen werden können. Für solche Fälle gibt es mittlerweile Ergänzungsfuttermittel für den Hund. Dazu gehören beispielsweise die Zugabe von Lachsöl, um für ein schönes, glänzendes Fell zu sorgen. Für (ältere) Hunde mit geringfügigen Gelenksproblemen kann die Anreicherung des Futters durch Teufelskralle oder Grünlippmuschelextrakt helfen. Die Beispiele sind endlos, doch am Ende hat am besten der Tierarzt zu entscheiden, welche Nahrungszusätze für den individuellen Hund sinnvoll sind.

Auch Tricks, die nichts mit der Ernährung zu tun haben, können die Gesundheit des Vierbeiners verbessern und sein Wohlbefinden steigern, zum Beispiel natürliche Fellpflege mit Kokosöl oder die Anwendung von Pflegeprodukten und Heilmitteln mit pflanzlichen Bestandteilen.

Vegan, vegetarisch, glutenfrei

Es ist ein hartnäckiger Mythos, dass Hunde auf keinen Fall vegan oder vegetarisch ernährt werden können. Tatsächlich ist es grundsätzlich möglich, alle wichtigen Inhaltsstoffe aus Obst, Gemüse oder Getreide zu erlangen. Dies ist jedoch nur dann eine Option, wenn man seinen Vierbeiner extrem gut kennt und über die Nährstoffe in den fleischfreien Alternativen sehr gut Bescheid weiß. Hinzu kommt, dass es auf keinen Fall zu viel Getreide im Futter geben sollte. Lange Zeit hieß es, dass die Ernährung von Hunden am Besten vollkommen glutenfrei sein sollte. Doch mittlerweile weiß man, dass kleine Mengen an Getreide durchaus bekömmlich sind, sofern keine Allergien oder Unverträglichkeiten vorliegen. Hunde sind allerdings von Natur aus Fleischfresser, weshalb eine Ernährungsumstellung zu vegan, vegetarisch oder glutenfrei nur in seltenen und medizinisch begründeten Fällen passieren sollte, also wenn es der Gesundheit und dem Wohlbefinden des Tieres dient.

Denn bei veganer oder vegetarischer Ernährung ist das Risiko groß, nicht alle natürlichen Bedürfnisse des Hundes, der von Natur aus Fleischfresser ist, erfüllen zu können. Denn auch der Hund sollte die Umstellung des Futters mit Freude und Appetit annehmen. Ansonsten steht nicht nur sein körperliches Wohlbefinden auf dem Spiel, sondern auch sein geistiges. Wer es emotional überhaupt nicht ertragen kann, Fleisch an einen Fleischfresser zu verfüttern, ist mit einem Pflanzenfresser als Haustier wahrscheinlich wesentlich besser beraten.“69554″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Diese Lebensmittel sind tabu!

Zuletzt noch ein Überblick über die Lebensmittel und Zutaten, die für alle Hunde auf jeden Fall tabu sind und welche man um jeden Preis in der Ernährung, ob sie nun aus Fertigfutter oder Rohkost besteht, vermeiden sollte, da sie ungesund oder sogar gefährlich sein können. Auch als kleine Snacks oder Leckereien sollte man diese Lebensmittel vermeiden, da einige davon (wie beispielsweise Schokolade) sogar in kleinen Mengen giftig für den Hund sein können.

  • Schokolade bzw. Kakao
  • Trauben und Rosinen
  • rohe Kartoffeln
  • Kerne aus Steinobst
  • Zucker
  • Zwiebeln und Knoblauch
  • Avocados
  • Geflügelknochen (Bruchgefahr wegen hohler Knochen!)
  • rohes Schweinefleisch (bakterielle Kontamination)
  • gewürzte Speisen

Bewegung ist das A und O

Hunde lieben Bewegung. Und das aus gutem Grund, denn es hält sie fit, gesund und macht sie glücklich. Sie sollten mindestens zwei- bis dreimal täglich Auslauf bekommen, am besten an der frischen Luft. Wie lange Sie Gassi gehen oder ihren Hund in dafür ausgewiesenen Bereichen frei herumtoben und spielen lassen, hängt von seiner Rasse und Persönlichkeit ab. Als Faustregel für die Dauer eines Spazierganges gilt allerdings, dass kleine Rassen und Junghunde mehrmals täglich etwa 15 bis 30 Minuten Bewegung benötigen. Desto mehr Freiheit und Natur sie dabei haben, desto besser. Das Praktische: Bewegung in der Natur macht auch uns Menschen glücklich und gesund.

Regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt

Zugegeben: Ein Tierarztbesuch macht wohl kaum weder einen Hund noch seine HalterIn glücklich. Dennoch sind regelmäßige medizinische Kontrollen notwendig, um den Vierbeiner auf lange Sicht gesund und munter zu halten. Nur so können auch versteckte oder symptomarme Krankheiten früh entdeckt und behandelt werden und auf Probleme jeder Art fach- und tiergerecht eingegangen werden. Hier ist es wichtig einen kompetenten und empathischen Tierarzt zu haben, dem Sie vertrauen und der Ihren Hund mit Sorgfalt und Wissen behandelt. So kann der geliebte Vierbeiner ein langes, glückliches Leben führen.

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