Welthundetag 2020: „Stoppt Qualzucht!“

by StefanC
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Kurz nach dem Welttierschutztag wird auch der Welthundetag gefeiert. Die Tierschutzombudstelle Wien hat  einen vierbeinigen Botschafter für diesen Tag gewählt: die französische Bulldogge Connor mit dem Motto „Stoppt Qualzucht!“

Anlässlich des Welthundetags erzählt die Tierombudsstelle Wien die Leidengeschichte ihres Botschafters Connor. Eine entzückende französische Bulldogge, die von ihrer Besitzerin heiß geliebt wurde. Die Frau wusste von den Problemen bei Frenchies und versuchte einen gesunden Welpen nach Hause zu holen. Doch leider litt auch Connor an typischen Qualzucht-Merkmalen der Rasse wie zu kleinen Nasenlöchern, Bandscheiben- und Wirbelsäulenproblemen. Über viele Jahre hinweg muss sich Connor zahlreichen kostenintensiven Operationen unterziehen. Heuer im Frühjahr ist für Connor leider der Tag gekommen: er musste aufgrund eines Tumors in der Milz eingeschläfert werden.

„Connors Leidensweg ist typisch für solche Qualzucht-Hunde“, weiß Eva Persy, Wiener Tierschutzombudsfrau. „Doch zu wenigen Menschen ist das bewusst. Die Nachfrage nach Rassen mit speziellen Merkmalen, die in Wahrheit Symptome von schweren Krankheiten sind, ist leider noch immer hoch.“

Aufklärung zur Qualzucht am Welthundetag

Immer wieder tauchen Hunde aus Qualzuchten auf. Die Optik und nicht die Gesundheit steht im Vordergrund. In Österreich ist Qualzucht gesetzlich verboten, doch trotzdem tauchen immer wieder Hunde mit Qualzucht-Merkmalen auf. Wer jetzt glaubt, dass es sich dabei immer nur um unseriöse Kofferraum-Käufe an Autobahnraststationen handelt, der irrt sich gewaltig. Auch innerhalb des Landes gibt es zahlreiche Züchter, die nach außen hin seriös wirken, aber nur den Profit sehen. Beim Kauf eines Welpens sollte ganz genau hingeschaut werden und auf rassebedingte Qualzucht-Merkmale wie beispielsweise Kurznasigkeit oder auch ungewöhnliche Fellfarben geachtet werden.

PFOTENHILFE fordert zum Welttierschutztag

Anlässlich des Welthundetags kritisiert Jürgen Stadler von der Tierschutzorganisation Pfotenhilfe, „dass von den rund 800.000 in Österreich lebenden Hunden viel zu viele aus egoistischen Gründen wie eine Ware gekauft und nicht von Tierschutzeinrichtungen adoptiert werden, um diesen zu helfen. Es gibt keinen Grund zum Züchter zu gehen – egal ob im Inland oder Ausland – solange Tierheime aus allen Nähten platzen! Wer ein Heimtier aus dem Tierschutz aufnimmt, ist Teil der Lösung, wer ein gezüchtetes Heimtier kauft, ist Teil des Problems, dass Tierheime chronisch überfüllt sind.“

Die Tierschutzorganisation hat auch einen Wunsch an den Tierschutzminister: die Hundehaltungsmindestanforderungen sollen angepasst werden. Sie sind laut Stadler „derzeit unglaublich schwammig und nicht annähernd artgemäß“.

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