Vier Hunde eines Polizisten nach Joggen plötzlich verstorben

by StefanC
Ein Schäferhund mit Polizeigeschirr sieht traurig in die Kamera.

Es sollte eigentlich nur eine Trainingseinheit zur Mittagsstunde werden, die ein Polizeihundeführer mit seinen vier Hunden durchführte. Auf einmal hatte eines der Tiere einen Schwächeanfall. Wenig später waren alle vier Hunde nach dem Joggen plötzlich verstorben. Mögliche Todesursachen beinhalten einen Giftanschlag – oder die mörderische Sommerhitze. Eine Obduktion soll Aufschluss bringen.

Laut der ZiB wollte ein Polizeihundeführer vier Hunden eigentlich nur ein wenig Bewegung verschaffen. Also brach er mit zwei aktiven Diensthunden, einem Junghund in Ausbildung und einem Deutschen Schäferhund auf, um eine Runde laufen zu gehen. Unter den Hunden befand sich auch ein Diensthund einer Kollegin. In einem Waldstück im niederösterreichischen Weinviertel begann er die Trainingseinheit. Dort, so hoffte der Mann wahrscheinlich, würde die Mittagshitze seinen Tieren nicht so zusetzen. Erst lief noch alles gut, doch plötzlich erlitt einer der Hunde einen Schwächeanfall. Sofort unterbrach der Polizist das Training, packte die Hunde ins Auto und fuhr wieder nach Hause. Doch bereits auf dem Heimweg seien alle vier Hunde schließlich nach dem Joggen plötzlich verstorben.

Der zeitnahe Tod aller Hunde wirft nun Rätsel auf: Hat der Mann die Hitzeeinwirkung unterschätzt oder sind seine Tiere einem elaborierten Giftanschlag zum Opfer gefallen? Eine Obduktion der Leichname durch die Veterinärmedizinische Universität Wien soll Aufschluss über die Todesursache bringen. Momentan ermittelt die Staatsanwaltschaft Korneuburg wegen möglicher Tierquälerei gegen unbekannt. Der Polizist und jene Kollegin, deren Hund er mit sich führte, befinden sich in psychologischer Betreuung.

Gift oder Hitze?

Aufgrund des verdächtigen Ablebens aller vier Hunde untersuchte die Tatortgruppe des Landeskriminalamts kurz darauf die Laufstrecke. Dass alle vier Tiere unbemerkt von einem Giftköder gefressen haben könnten, ist jedoch unwahrscheinlich. Zudem haben die Hunde während des Trainings Maulkörbe getragen, welche eine Futteraufnahme unmöglich machen oder zumindest erschweren. Das Gift könnte jedoch theoretisch auf andere Art in das System der Hunde gelangt sein – und damit auch gefährlich für Menschen sein.

Eine weitere wahrscheinliche Todesursache könnte die sommerliche Hitze darstellen. Am betreffenden Tag, dem 16. August, haben die Temperaturen um die Mittagszeit die 30-Grad-Marke überschritten. „Aber letztendlich sind unsere Hunde durchtrainiert“, weist Sprecher der Landespolizeiinspektion Niederösterreich Johann Baumschlager diese Möglichkeit zurück. Sie sollten selbst durch eine Joggingrunde bei Höchsttemperaturen nicht zu Tode kommen.

Vorsicht im Sommer!

Leider sind Hunde sehr anfällig für Hitzschlag – auch besonders athletische Tiere. Da Hunde ihre Körperwärme nur sehr schwer regulieren können, überhitzen sie in der Sommerhitze schneller, als viele Hundebesitzer denken. Sie verfügen nur über wenige Schweißdrüsen an den Pfoten und kühlen sich hauptsächlich durch Hecheln ab. Durch den Wasserverlust beim Ausstoßen und Einsaugen der Atemluft wird Wärme nach außen abgegeben. Während gut sitzende Maulkörbe es Hunden erlauben, trotzdem zu hecheln, könnten auch diese eine Rolle bei Hitzschlag spielen.

Zusätzlich kann auch die körperliche Anstrengung dazu führen, dass Tiere nach dem Joggen oder ähnlich herausfordernden Tätigkeiten plötzlich versterben. Denn nur zehn bis fünfzehn Minuten aktive Bewegung kann im Sommer ausreichen, dass Hunde einen Hitzschlag erleiden – manchmal sogar Stunden später. Die beanspruchte Muskulatur gibt noch einige Zeit nach der sportlichen Tätigkeit zusätzliche Körperwärme ab. Selbst langes, aktives Schwimmen kann den Kreislauf eines Hundes bei hohen Außentemperaturen schwer belasten! Daher ist es immens wichtig, lange Spaziergänge oder sportliche Aktivitäten mit Hund in den Sommermonaten auf die kühleren Morgen- oder Abendstunden zu verschieben.

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