Golden Retriever (Hunderasse) – sanftmütig und vielseitig

by StefanC
Fci Gruppen Steckbrief Golden Retriver

Der Golden Retriever gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Vierbeinern in unseren Breiten.

Ursprünglich als Jagdhund gezüchtet, hat sich die Rasse mittlerweile zu einem wahren Allrounder und Publikumsliebling entwickelt. Das liegt nicht zuletzt an seinem Markenzeichen: dem goldenen Fellkleid und seinem freundlichen Ausdruck. Als freundlicher und gehorsamer Hund eignet sich der Golden Retriever perfekt für Familien mit Kindern oder Hundeanfänger. Dank ihres stark ausgeprägten „will to please“ sind die „Goldies“ leicht zu erziehen und zu trainieren.

  1. Geschichte & Ursprung
  2. Wesen & Charakter
  3. Aussehen & Besonderheiten
  4. Fell & Pflege
  5. Gesundheit
  6. Schon gewusst?
  7. Häufige Fragen zum Dackel
  8. Video
  9. Die Rasse im Überblick

Geschichte & Ursprung

Die Geschichte des Golden Retriever beginnt ursprünglich in Großbritannien. Dort züchtete man die Rasse ab der Mitte des 19. Jahrhunderts als Jagdhund für Federwild und speziell Wasservögel. Durch neue Entwicklungen in der Waffenindustrie war es um 1800 plötzlich möglich, Vögel aus noch größeren Entfernung zu treffen und zu erlegen, was einen zielstrebigeren und verlässlicheren Apportierhund notwendig machte. Für die Arbeit nach dem Schuss mussten die Hunde ein weiches Maul und Freude am Apportieren mitbringen, um das erlegte Wild unbeschädigt zum Jäger zurückzubringen. Diese Mission machte sich Baron Dudley Majoribanks zum Lebensziel, indem er angeblich russische Zirkushunde mit Irish Settern und heute leider ausgestorbenen Tweed-Water-Spaniels kreuzte. 

Laut seinen gewissenhaften Zuchtbüchern stammt die goldene Fellfarbe wahrscheinlich von einem gelben Wavy-Coated Retriever namens Nous und Belle, einer Tweed-Water-Spaniel-Hündin ab. Den Rüden hatte der Baron aufgrund seiner schönen Fellfarbe kurz zuvor von einem Schuhmacher aus Brighton gekauft. Das Ergebnis war ein wasserfreudiger Apportierhund mit goldenem Fell – der Golden Retriever. 1913 erkannte der britische Kennel Club die Rasse an und führt bis heute die Zuchtbücher weiter. Im selben Jahr gründete man außerdem den ersten Zuchtverein für diese Rasse, den Golden Retriever Club

In der Neuzeit zählt der „Goldie“ zu den beliebtesten Hunderassen aller Zeiten, auch dank zahlreichen Auftritten in Fernsehwerbungen und Spielfilmen. Der schottische Baron Majoribanks und dessen Anwesen gelten als Ursprung der Rasse; das Grundstück wird noch heute regelmäßig für Hundeausstellungen genutzt. Pro Jahr kommen zwischen 2000 und über 2400 Golden Retriever-Welpen zur Welt.

golden retriever welpe schaut mit einem lächeln in die kamera
Golden Retriever gelten als fröhlich und unkompliziert. / Foto: Pixabay

Wesen & Charakter

Der Golden Retriever ist im Allgemeinen sehr gehorsam, sanft und zutraulich, was ihn zu einem idealen Partner für Ersthundebesitzer macht. Er ist für sein ausgesprochen umgängliches Wesen bekannt und gut mit fremden Menschen, anderen Tieren und Kindern verträglich. Allerdings bleibt er nicht gerne länger allein. Denn Zeit mit seinen Menschen zu verbringen und in den Familienverband integriert zu sein, ist für diese hochsoziale Hunderasse immens wichtig. Einen „Goldie“ zu erziehen ist dank seiner Führigkeit und besonderen Zutraulichkeit relativ einfach. Zudem kann man diese als verfressen geltende Rasse mit Leckerlis zu beinahe jedem Kommando motivieren.

Allerdings ist es notwendig, dem arbeitswilligen Golden Retriever auch eine Aufgabe zu geben, um die er sich kümmern kann. Denn trotz seiner jahrzehntelangen Beliebtheit als Begleithund steckt immer noch der Arbeitseifer eines waschechten Jagdhundes in ihm. Dem Golden Retriever liegt dank seiner Intelligenz und seines Einfühlvermögens eine breite Bandbreite an Aufgaben und Talenten gut. Egal, ob als Therapiehund oder Servicehund, im Hundesport wie Obedience oder Dummytraining, bei der Wasserarbeit, für die Trümmersuche oder für die Sucharbeit – diese Tausendsassas haben an jeder Beschäftigung Freude. Auch das Plantschen oder Arbeiten im Wasser macht Hunden dieser Rasse besonders Spaß.

Vier Golden Retriever-Welpen spielen im Gras.
Golden Retriever-Welpen sind echte „Goldjungen“! / Foto: Canva (rasevicdusan).

Aussehen & Besonderheiten

Der Golden Retriever ist ein mittelgroßer Hund mit harmonischen Proportionen, die lebhafte und kraftvolle Bewegungen mit gutem Schub erlauben. Er erweckt generell einen sehr freundlichen und kernigen Eindruck. Der Nasenschwamm muss dunkel sein, und auch die weit voneinander angesetzten, dunklen Augen weisen dunkle Lidränder auf. Die Rute wird in der Höhe der geraden Rückenlinie getragen und darf sich am Rutenende nicht biegen.

Ein Golden Retriever läuft über eine Wiese.
Golden Retriever sind sportlich und haben Spaß an der Bewegung. / Foto: Canva (Tatyana Consaul).

Fell & Pflege

Der Golden Retriever verfügt über glattes oder welliges Fell mit dichter, wasserabstoßender Unterwolle, die auf seinen ursprünglichen Einsatz als Wasserapportierhund zurückgeht. Daher kommt er auch mit schlechten Witterungsbedingungen gut zurecht und ist bei Wind und Wetter gerne im Freien. Jede Schattierung von gold oder cremefarben ist erlaubt und gibt dem Golden Retriever nicht nur seinen Namen, sondern auch sein rassetypisches Aussehen. Einige weiße Haare im Brustbereich gelten nicht als Fehler, unerwünscht sind aber Rot- oder Mahagonitöne.

Obwohl Hunde dieser Rasse das ganze Jahr über und beim Fellwechsel besonders stark haaren, ist ihre Fellpflege relativ unkompliziert. Regelmäßig müssen Bürsten und Kämme zum Einsatz kommen, um Verfilzungen vorzubeugen, die Unterwolle wird am besten mit einem Striegel gepflegt.

Ein Golden Retriever liegt im Gras.
Geduldig, gehorsam, freundlich – der Golden Retriever ist perfekt für Hundeanfänger. / Foto: Canva (Jonathan Steele).

Gesundheit

Der Golden Retriever aus seriöser Zucht  ist frei von Qualzuchtmerkmalen und gilt im Allgemeinen als aktiver und athletischer Hund. Er darf deswegen eine durchschnittliche Lebensspanne von ca. 10 bis 12 Jahren erwarten. Leider gibt es dennoch rassetypische Erkrankungen wie den grauen Star und verschiedene Formen des progressiven Netzhautschwundes, die Golden Retriver häufiger betreffen und ihre Sehkraft stark einschränken bzw. ganz rauben können.

Auch Epilepsie kann sich bei ihnen in den ersten drei Lebensjahren zeigen. Diese Krankheit kann durch Medikamente jedoch gut behandelt werden. In den letzten Jahrzehnten haben speziell Krebserkrankungen innerhalb dieser Rasse stark zugenommen, besonders häufig treten Mastzellentumore auf. Wie bei vielen größeren Hunderassen ist auch der Golden Retriever außerdem von Ellenbogen- und Hüftdysplasien betroffen, die ihn in seiner Bewegungsfährigekit stark einschränken können. HD/ED-freie Zuchthunde und Sorgfalt bei der Fütterung und Gelenksbelastung besonders im ersten Lebensjahr können dieser Fehlentwicklung der Hüftgelenke aber gut vorbeugen.

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Auch Golden Retriever lieben das kühle Nass – Foto: Pexels

Schon gewusst?

Neben dem berühmten „Goldie“ zählen auch andere Retriever zu den beliebtesten Hunderassen in Deutschland und auch weltweit. Beispielsweise stiehlt der Labrador Retriever als beliebtester Familien- und Begleithund der Welt seinem goldenen Bruder gerne die Show.

golden retriever welpe schaut mit einem lächeln in die kamera
Golden Retriever gelten als fröhlich und unkompliziert. / Foto: Pixabay

Häufige Fragen zum Golden Retriever

Ist ein Golden Retriever gut für Anfänger?

  • Golden Retriever gelten als eine der freundlichsten und am einfachsten zu handhabenden Hunderassen. Sie sind bekannt für ihr sanftes Temperament und ihre Geduld, was sie zu einer ausgezeichneten Wahl für Ersthundebesitzer macht. Sie sind lernwillig und reagieren gut auf positive Verstärkung, was das Training erleichtert. Allerdings erfordern sie regelmäßige Bewegung und Pflege, also sollte ein Anfänger bereit sein, Zeit und Energie in die Pflege und das Training ihres Golden Retrievers zu investieren.

Ist ein Golden Retriever ein Kläffer?

  • Golden Retriever sind im Allgemeinen nicht als Kläffer bekannt. Sie bellen zwar, wenn sie einen Grund dazu sehen, wie zum Beispiel das Annähern eines Fremden an ihr Territorium, aber sie neigen nicht dazu, ohne Grund übermäßig zu bellen. Natürlich gibt es Unterschiede zwischen einzelnen Hunden, und das Training kann auch eine Rolle spielen. Ein gut sozialisierter und trainierter Golden Retriever sollte jedoch nicht übermäßig bellen.

Kann ein Golden Retriever alleine zu Hause bleiben?

  • Golden Retriever sind sehr soziale Hunde und lieben die Gesellschaft ihrer Menschen. Sie können für kurze Zeiträume alleine gelassen werden, aber sie sollten nicht für längere Zeit alleine gelassen werden, da sie sonst Trennungsangst entwickeln könnten. Es ist wichtig, ihnen von klein auf beizubringen, alleine zu sein, und sicherzustellen, dass sie genug Spielzeug und Beschäftigung haben, wenn sie alleine sind. Wenn sie regelmäßig für lange Zeiträume alleine gelassen werden, könnten sie destruktives Verhalten entwickeln.

Angriff der süßen Golden Retriever-Welpen! (Video)

Warnung: Das folgende Video zeigt einen Angriff goldiger Welpen im Alter von sieben Wochen. Bereits von Welpenpfoten an sind die „Goldies“ extrem menschenfreundlich und neugierig.

https://youtu.be/Lc6db8qfZEw

Berühmte Besitzer des Golden Retriever

  • Sänger Adam Levine
  • Moderator Conan O’Brien
  • Schauspielerin Denise Richards
  • Schauspielerin Diane Keaton
  • Schauspielerin Emma Stone
  • Schauspieler Jackie Chan
  • Moderator Jimmy Fallon
  • Sänger Nick Jonas
  • Schauspielerin Nicolette Sheridan
  • Moderatorin Oprah Winfrey
  • US-Präsident Ronald Reagan
  • Unternehmer Gerald Ford
  • Schauspieler Ryan Reynolds

Die Rasse im Überblick

Bewegung

Knochen_Bewertung 3

Anfängertauglich

Knochen_Bewertung 4

Familienfreundlich

Knochen_Bewertung 4

Fellpflege

Knochen_Bewertung 3

Hunderassen

Hier finden sie alle FCI-Zertifizierte Hunderassen
WAU
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