Online-Betrüger zog Frau gnadenlos ab

by StefanC
Eine Hand hält eine Kreditkarte, die andere ein Smartphone mit Welpenbild drauf.

Achtung: Was dieser Frau aus den USA passierte, ist leider auch hierzulande gang und gäbe. Sie wollte einen Hundewelpen aus dem Internet kaufen und überwies dem vermeintlichen Hundezüchter 300 Dollar. Was danach passierte, ist schockierend – aber leider kein Einzelfall.

Eine ältere Frau aus Florida wollte nur ihren Traum vom eigenen Haustier erfüllen. Nachdem Lillian Cardin zusammen mit ihrer Familie lange überlegt hatte, welche Rasse am besten zu ihnen passen würde, hatten sie sich für einen Yorkshire Terrier entschieden. In einer Facebook-Gruppe für Yorkies suchte Cardin Informationen über Würfe oder Hunde, die ein neues Zuhause suchten. Ein Mitglied der Gruppe meldete sich daraufhin bei ihr mit dem Angebot, ihr bei der Suche zu helfen. Der Mann gab an, schon vielen Yorkie-Welpen zu einem neuen Zuhause verholfen zu haben. Ihm liege das Wohl und die Sicherheit der Tiere am Herzen, und er wolle nur das Beste für Tier und Mensch. „Er schien die richtigen Fragen zu stellen, wie ob wir auch genug Zeit für einen Hund hätten“, so Cardin gegenüber NBC2 News. Damals ahnte sie noch nicht, dass sie an einen Online-Betrüger geraten war.

Nach regem Austausch per Chat zeigte der Mann ihr Fotos einer halbjährigen Yorkie-Dame namens Mia, die ein neues Zuhause brauche. Insgesamt sollte der Hund 1000 Dollar kosten, und als Rücklage sollte Cardin ihm 300 Dollar vorab überweisen. Auch bei seriösen Hundezüchtern ist die Vorauszahlung eines Hundewelpen nicht ungewöhnlich. Schließlich bekommen manche Hundeeltern kalte Füße, wenn es ernst wird. Dagegen wollen sich auch Züchter absichern. Cardin überwies daher das Geld, und die Übergabe des Welpen sollte vor einem Tierfachgeschäft in Kentucky stattfinden.

Kein Geld und kein Hund

Voller Vorfreude fuhr Familie Cardin fast 14 Stunden lang über 1500 Kilometer weit von Bonita Springs nach Kentucky. Im Tierfachgeschäft kauften sie noch Spielzeug für ihren neuen Hund und schrieben dem Mann, dass sie angekommen wären. „Er schrieb uns nur ‚OK‘ – danach haben wir niemals wieder etwas von ihm gehört“, so Cardin fassungslos. Sie warteten und warteten – vergeblich. Alle gesendeten Nachrichten kamen plötzlich nicht mehr beim Empfänger an. Der Online-Betrüger war vollkommen abgetaucht. Als Cardin versuchte, mehr in der Yorkie-Facebook-Gruppe zu erfahren, teilten ihr viele andere mit, dass sie ebenfalls auf den Betrug hereingefallen waren. Teddy Collins, ein tatsächlicher Yorkiezüchter, bestätigt, dass viele der Welpenfotos, mit denen die Betrüger ihre Opfer ködern, tatsächlich von seiner Webseite stammen. „Wenn der Preis zu gut ist, um wahr zu sein, stecken wahrscheinlich Betrüger dahinter“, warnt er.

Finger weg von Internet-Welpen!

Auch Tierschutzorganisationen wie Vier Pfoten warnen immer wieder vor den Risiken des Internethandelns mit Hundewelpen. Nicht nur bietet das Internet vollkommene Anonymität für Online-Betrüger, die das Geld hoffnungsvoller Hundefreunde dreist einstecken und ohne Aufwand untertauchen. Denn auch wenn am Ende tatsächlich ein Welpe geliefert wird, sind diese meist schwer krank und unter schrecklichen Haltungsbedingungen für schnellen Profit gezüchtet worden. Viele dieser Online-Welpen versterben binnen kurzer Zeit oder haben ein Leben lang mit körperlichen oder psychischen Leiden zu kämpfen. Deswegen gilt: Finger weg von Facebook, Instagram, Ebay und Co., wenn es um ein zukünftiges Familienmitglied geht!

Sie wollen mehr über die Gefahren von Online-Welpenhandel erfahren? Dann lesen Sie hier weiter:

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