In Schloß Holte-Stukenbrock in Nordrhein-Westfalen kam es bei einer geteilten Übung der Polizei zu einem fatalen Zwischenfall. Ein Diensthund soll plötzlich auf einen Beamten zugestürmt sein und sich in diesen verbissen haben. Daraufhin sah dieser keinen anderen Ausweg, als den Hund mit seiner Dienstwaffe zu erschießen.
Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, soll es Mitte Februar zu einem schrecklichen Zwischenfall mit einem Polizeidiensthund in Nordrhein-Westfalen gegeben haben. Laut Polizeisprecher haben Beamte ein Außengelände einer Übungseinrichtung der Landespolizei in Schloß Holte-Stukenbrock genutzt. Unabhängig voneinander fanden Trainingseinheiten für Beamten der Polizeihundestaffel und deren Diensthunde sowie Schießübungen statt. Angeblich soll der Diensthund eines Hundeführers aus Herford plötzlich ausgebrochen sein. Er habe einen Erdwall überwunden, der die Tiere von den Schießübungen räumlich getrennt haben soll, und sei auf einen Beamten zugestürmt und habe ihn attackiert. Dabei soll sich der Hund in einer so hartnäckigen Art und Weise in den Mann verbissen haben, dass dieser sich gezwungen sah, seine Dienstwaffe zu ziehen. Er erschoss den Hund aus nächster Nähe. Wie viele Schüsse er auf das Tier abgeben habe, ist momentan nicht bekannt. Wegen laufender Ermittlungen konnte der Polizeisprecher sich nicht zu Details des Vorfalls äußern.
Ungeklärte Gründe
Warum der Diensthund plötzlich losgelaufen sei und einen Polizeibeamten während der Schießübung attackiert habe, ist noch ungeklärt. Es soll sich um keinen Hund in der Ausbildung gehandelt haben, sondern um einen bereits erfahrenen Diensthund. Der betroffene Beamte zog sich während der Attacke schwere Verletzungen zu – welche Folgen diese für seine Einsatzfähigkeit haben könnten, ist noch nicht absehbar. „Es ist aber auch schwer für den Diensthundeführer, der einen vierbeinigen Kollegen verloren hat“, so der Polizeisprecher. Nun soll geprüft werden, ob strafrechtliche oder dienstrechtliche Verstöße vorliegen.