Links wird Amira von ihrem Frauchen hochgehoben, rechts hüpft sie mit einem roten Jäckchen bekleidet durchs Gras.

Neun Jahre lang musste die Straßenhündin Amira ums Überleben kämpfen – und es war ein turbulentes Leben. Sie war mit nur zwei Hinterläufen geboren worden, warf selbst mehrere Male und wurde schließlich mit einer Schusswunde im Kopf aufgefunden, welche ihr das Augenlicht auf einer Seite kostete. Nun darf sie ihren Lebensabend im besten Zuhause verbringen – und lebt noch einmal voll auf.

Amira wurde in Thailand mit nur zwei Hinterläufen als Straßenhündin geboren. Ihre Vorderpfoten hatten sich nie fertig entwickelt, stattdessen hat sie nur zwei knubbelige Stümpfe. Es muss die Hölle für sie gewesen sein, als Streunerin aufzuwachsen – stets ist man die Schwächste, die Kleinste, die Langsamste. Ihre gedehnten Zitzen erzählen von mehreren Mutterschaften, und sie lebte neun Jahre lang ohne Zuhause. Schließlich vergriff sich ein grausamer Tierquäler an der Hündin und schoss ihr mit einer Waffe in den Kopf. Zum Glück konnte Amira rechtzeitig von der thailändischen Tierschutzorganisation Soi Dog Foundation mit Sitz in Phuket aufgefunden werden. Trotz der schlechten Prognose für eine Genesung wollte man um das Leben der tapferen Hündin kämpfen. Obwohl sie aufgrund ihrer Verletzungen auf einem Auge erblindete, wurde Amira wieder gesund. Und ihre Geschichte rührte die Kanadierin Lara Pleasence und ihre Familie so sehr, dass sie der Hündin ein Für Immer-Zuhause bieten wollen.

Umzug ins Paradies

Tatsächlich zog Amira kurz nach ihrer Genesung nach Montreal um – und fand ein wahres Paradies vor. „Sie ist uns sofort mit ihren kleinen Känguru-Hüpfern angesprungen“, erzählte Pleasence von ihrer Ankunft und ihrer überraschenden Energie. „Buchstäblich am nächsten Tag konnten wir sie plötzlich nicht mehr finden. Weil sie sich irgendwie selbst beigebracht hatte, über die vierzehn Stufen in den zweiten Stock zu klettern. […] Sie schlief in unserem Ehebett.“ Dort schläft sie auch bis heute noch jede Nacht. Neben ihr leben noch drei andere Hunde im Haushalt, und alles dreht sich um die Lieblings auf vier Pfoten. Oder in Amiras Fall, auf zwei. Da die Hündin sich auf weichem Untergrund wohlfühlt, legte die Familie Teppiche, Yogamatten und Hundebetten im ganzen Haus aus. Liebend gerne springt Amira wild von einer plüschigen Insel zur nächsten. „Sie hat ihre fünf Minuten wie jeder andere Hund auch.“

Neues Leben für Amira

Mit dem eigens für sie angefertigten Rollstuhl hatte Amira jedoch anfangs Probleme. Weil sie es gewohnt war, sich durch Hüpfen fortzubewegen, fiel sie im Rollstuhl angeschnallt oft um und fühlte sich sichtlich unwohl. Doch zusammen mit den restlichen Hunden wurde sie selbstbewusst genug, auch die Welt außerhalb ihres neuen Zuhauses zu erkunden. Und in dieser neuen Umgebung kann Amira endlich zu dem fröhlichen Engeriebündel aufblühen, das sie schon immer tief im Inneren war. „Wir wollen, dass sie weiß, dass wir sie niemals enttäuschen werden“, beteuert Pleasence. „Dass sie für immer bei uns bleibt. Sie wird sich niemals mehr darüber sorgen müssen, wo ihre nächste Mahlzeit herkommt, über schlechtes Wetter. Sie wird niemals wieder Angst haben müssen. Niemals.“

 

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Nur mehr zwei Läufe übrig? Dass fehlende Vorderpfoten noch lange nicht das Ende der Welt sind, beweist auch Welpe Winnie, dem ein freundlcihes Ferkel dabei half, wieder gehen zu können!

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