Hunde erkennen ein zorniges Menschengesicht

by StefanC
Hunde können unterscheiden, ob das Gesicht fröhlich oder zornig ist. Foto: Anjuli Barber, Messerli Forschungsinsitut/Vetmeduni Vienna

Wie ein offenes Buch sind Frauchen und Herrchen meist für den eigenen Hund. Dass er aber auch in fremden Gesichtern liest, ob ein Mensch gerade fröhlich oder zornig ist, das wiesen jetzt erstmals Forscher an der Veterinärmedizinischen Universität Wien nach.

Sie sind wahre Meister in der Kommunikation mit uns Menschen. Das wissen wir. Und erleben es jeden Tag aufs Neue. Dass Hunde eine weitere, ganz besondere Fähigkeit besitzen, das wiesen nun Kognitionsforscher der Veterinärmedizinischen Universität Wien nach.

Unsere Vierbeiner sind nämlich in der Lage, zwischen fröhlichen und zornigen Menschengesichtern zu unterscheiden. Und das nicht nur bei Frauchen oder Herrchen.

Corsin Müller und Ludwig Huber vom Messerli Forschungsinstitut zeigten 20 Hunden je ein fröhliches und ein zorniges Frauengesicht auf einem Touch-Screen. Die Hunde der einen Testgruppe wurden in der Übungsphase darauf trainiert, nur fröhliche Gesichter anzustupsen. Die der anderen darauf, zornige Gesichter auszuwählen.

Um sicher zu gehen, dass sich die Hunde nicht nur an auffälligen Bildunterschieden wie hervorscheinenden Zähnen oder Zornesfalten orientieren, wurden die Bilder horizontal zerteilt, sodass für die Vierbeiner nur entweder Augen- oder Mundpartie zu sehen waren.

Hunde bevorzugen fröhliche Gesichter

Es ist verblüffend. Obwohl die Hunde nur Gesichtshälften sahen, lernten sie zu unterscheiden, ob diese fröhlich oder zornig waren. Auch für komplett neue Gesichter schafften sie anschließend spontan die korrekte Zuordnung – auch für Gesichtshälften, die sie in der Übungsphase nicht zu sehen bekommen hatten.

Jene, die auf fröhliche Menschengesichter trainiert waren, erlernten dabei ihre Aufgabe wesentlich schneller. „Es sieht so aus, als würden die Hunde Hemmungen haben, zornige Gesichter anzustupsen“, so Studienleiter Ludwig Huber.

„Wir gehen davon aus, dass die Hunde bei dieser Übung aus ihrer Erinnerung schöpfen. Sie erkennen einen Gesichtsausdruck, den sie bereits abgespeichert haben“, erklärt Erstautor Corsin Müller. „Wir vermuten, dass Hunde, die keine Erfahrungen mit Menschen haben, schlechter abschneiden würden oder die Aufgabe gar nicht lösen könnten.“

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