Links ist Betty fauchend in eine Ecke gedrängt zu sehen, rechts schmust sie mit Hund Truvy.

Kätzchen Betty war eine richtige Wildkatze, als sie ins Tierheim gebracht wurde. Wer versuchte, sie zu streicheln, wurde gnadenlos mit winzigen Krallen attackiert. Ihre Furcht vor Menschen saß tief – doch dank Hund Truvy wurde aus ihr ein kleiner Kuscheltiger.

Als man das junge Siamkätzchen von der Straße ins Tierheim Jelly’s Place in Kalifornien brachte, war es verständlich, dass das Tier vollkommen verängstigt war. Sie war nicht an Menschen gewöhnt, und auch nicht daran, berührt oder hochgehoben zu werden. Wann immer man sich ihrem Käfig näherte, drückte sie sich in eine Ecke, fauchte und setzte ohne Gnade ihre kleinen Krallen ein. Nur in ein Handtuch gewickelt konnte man sie hochnehmen. Verzweifelt rief das Tierheim in San Pablo eine besonders erfahrene Wildkatzenflüstererin an, Kendal Benken. Doch sogar Benken war erstaunt, wie wild und zornig sich der kleine Fellball gebärdete. „Niemand konnte sie anfassen“, erzählte sie dem Dodo. „Sie war wie ein winziger Dämon. Aber es war nur eine Furchtreaktion.“ Weil das Tierheim nicht die beste Umgebung für das Kätzchen war, beschloss Benken, sie zu ihrem Rudel an Hunden und Katzen nach Hause zu bringen. Außerdem taufte sie den Wutball Betty – denn ihre blauen, stechenden Augen erinnerten sie an die Schauspielerin Bette Davis.

Hund als Katzenflüsterer

Inmitten der Küche errichtete Benken Betty ihr Domizil in einer Hundebox. „So kann sie nicht weglaufen oder sich verstecken“, erklärte sie. „Bei wilden Kätzchen ist es wichtig, sie aus ihrer Komfortzone herauszuholen und sie in einem geschäftigen Teil des Hauses zu halten.“ Auf diese Weise musste sich Betty an das tierische und auch menschliche Treiben um sie herum gewöhnen. Doch besonders die gelbe Labradorhündin Truvy war von dem Kätzchen fasziniert. Und nach zwei Wochen vorsichtigen Beschnupperns kam schließlich der Durchbruch: Betty erklärte Truvy zu ihrer Freundin. „Betty ist einfach auf Truvy hinaufgeklettert, hat es sich gemütlich gemacht und sich nicht mehr bewegt. Sie lag daraufhin ganz still, weil sie Betty nicht abwerfen wollte. Truvy war so glücklich, dass sie endlich ihre Freundschaft erwiderte.““68566″ img_size=“full“ add_caption=“yes“]

Aufbruch in ein neues Leben

Doch dieser bittersüße Moment bedeutete auch, dass aus dem zornigen Dämonen eine freundliche, soziale Katze geworden war. Nun ließ Betty sich genüsslich streicheln und hochheben – und war damit bereit für ihr neues Leben. Truvys Rolle als Pflegemutter war vorbei, und Benken fand ein tolles neues Zuhause bei Roz Westil. „Ich sprach mit Roz und wusste, dass sie die Richtige für Betty ist.“ Und tatsächlich: Nach einer kurzen Aufwärmphase in ihrem neuen Heim zeigte sich Betty von einer derart guten Seite, dass Westil gleich eine zweite Katze aus dem Tierheim adoptierte, Amber. Liebe auf den ersten Blick sah zwar anfangs anders aus, aber mittlerweile verstehen sich die beiden wunderbar und schmusen am liebsten zusammen im Wäschekorb. „Binnen einer Woche haben sie einfach ein Band geschmiedet, und jetzt sind sie unzertrennlich. Es ist großartig.“

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