Silvester ist für viele Hunde ein wahrer Alptraum. Auch Hund Moritz wurde durch die Feuerwerkskörper derart in Schrecken versetzt, dass er kurzerhand die Flucht ins Watt ergriff. Ganze 8 Tage lang blieb er vermisst – dann fand ihn zufällig ein Biologe.
Es gibt kaum Hunde, für die Silvester kein rot angestrichener Tag im Kalender ist: das laute Geknalle und Geschrei, das ganze Haus ist bis weit nach Mitternacht auf den Beinen und Brandgeruch schwängert die Luft. Kein Wunder, dass viele Fellnasen in einem solchen Szenario durchdrehen und am liebsten das Weite suchen würden. Laut NDR hat ein Hundesenior dies leider tatsächlich in die Tat umgesetzt. Durch die Explosion der Feuerwerkskörper am Silvesterabend erschreckte sich Moritz so sehr, dass er seinen Besitzern davonlief. Diese hatten den Abend in einem Wohnmobil in St. Peter Ording verbracht, und der 15-jährige Hund flüchtete ins Watt. Trotz verzweifelter Suche war er nicht mehr auffindbar. Danach blieb der Mischlingsrüde aus Pekinese und Jack Russell Terrier volle 8 Tage vermisst.
Zufallsfund
Am 8. Januar vollzog der Biologe Rainer Schulz einen Kontrollgang im Nationalpark, als ihm plötzlich etwas Ungewöhnliches auffiel. “Zwischen der Böhler Badestelle und der Eidermündung huschte plötzlich ein schwarzer Schatten durch das hohe Gras. Ich hatte erst gedacht, dass es vielleicht ein Marderhund sei, weil er so dunkel war. Erst aus der Nähe war er als kleiner Hund zu erkennen”, erzählte der Angestellte der Schutzstation Wattmeer von dem Fund. Denn tatsächlich handelte es sich bei dem kleinen Hund um Moritz, der zu diesem Zeitpunkt 8 Tage vermisst wurde. “Er fror offensichtlich. Er war ein Häufchen Elend. Aber er war auch so verängstigt, dass er mir absolut nicht folgen wollte.” Schließlich gelang es Schulz, den Hund am Geschirr zu packen. Mittels eines Seils bastelte er schließlich eine improvisierte Leine und führte Moritz aus dem Park, wo er von der Polizei in Empfang genommen wurde.
Glücklich wiedervereint
Danach ging es vom Seedeich erst einmal weiter zum Tierarzt, der bereits wusste, dass es sich bei dem Fundtier um Moritz handelte, und schon die Familie kontaktiert hatte. So konnte es zu einer tränenreichen Wiedervereinigung kommen. Die Besitzer sind überglücklich, Moritz wieder bei sich zu haben, und auch Schulz freut sich, dass er helfen konnte. Dennoch ist er von dem Durchhaltevermögen des Hundes beeindruckt, der ja 8 Tage im Watt vermisst blieb. “Wir haben zwischendurch eine Sturmflut von 1,50 Metern und Frost gehabt, es ist bemerkenswert, dass das Tier das überstanden hat.”