Millionen von Menschen sind in Japan von den Folgen des Erdbebens betroffen und mit ihnen Millionen von Tieren. Unzählige Hunde sind nach wie vor herrenlos und kämpfen ums Überleben.
Sie streifen durch die verwüstete Nordostküste Japans, sind auf sich alleine gestellt und durchwühlen die Trümmer nach Nahrung. Das ist der traurige Alltag vieler Hunde in der Katastrophenregion rund um Fukushima, die von Normalität selbst Monate nach dem Unglück noch weit entfernt ist. Unzählige Vierbeiner haben ihr Herrchen oder Frauchen verloren, wurden von ihren Besitzern zurückgelassen oder im Chaos von ihnen getrennt – ganz zu schweigen von den Tieren, die ihr Leben verloren oder mit den Folgewirkungen der atomaren Verstrahlung zu kämpfen haben.
Direkt nach dem Erdbeben setzten aber auch bereit erste Hilfsmaßnahmen für die herrenlosen Hunde ein. Die Tierrechtsorganisation PETA Asia-Pacific schickte zum Beispiel gemeinsam mit der japanischen NGO Animal Friends Niigata ein Team in die vollständig zerstörte Stadt Sendai, um wenigsten einigen Tieren in der Not zu helfen. Sie verteilten Hundefutter an Privatpersonen, die in den ausverkauften Supermärkten keines kaufen konnten. Ashley Fruno, Kampagnenleiterin bei PETA Asia-Pacific schildert: „In dem Tsunami-verwüsteten Gebiet rund um Sendai war kein lebendes Wesen zu sehen. Wir fuhren aber dennoch weiter, um so vielen herumirrenden Tieren wie möglich helfen zu können!“
Selbst nach 20 Tagen wurden noch Vierbeiner aus den Trümmern gerettet. Direkt nach der Katastrophe war vor allem die Versorgung der Hunde eine Herausforderung. Neben den herrenlosen Tieren standen auch die vielen Hundebesitzer, die die Katastrophe gemeinsam mit ihren Haustieren überstanden hatten, vor Problemen.
Auswirkungen
So durften sie die geliebten Vierbeiner nicht mit in die Notunterkünfte nehmen. Zusätzlich war Futter und auch Wasser Mangelware. Aktuell bereitet die radioaktive Strahlung die größten Sorgen. Herumstreunende Hunde nehmen verstrahlte Nahrung zu sich und bekommen die Auswirkungen des atomaren GAUs am eigenen Leib zu spüren. Mit den daraus resultierenden Krankheiten und Folgeschäden werden die japanischen Hunde und ihre Besitzer noch lange zu kämpfen haben.
Happy End
Trotz all der Schicksalsschläge und dem unfassbaren Leid in der Krisenregion ereignen sich aber auch tierische Storys mit Happy End. Eine dieser Geschichten, die um die Welt ging, ist jene der 28- jährigen Akane Ito, die vor dem Tsunami gemeinsam mit ihrer Familie und 13 Hunden in einer kleinen Stadt, 320 Kilometer von Tokio entfernt, lebte. Als sie bei der Flucht vor der riesigen Welle ihre geliebten Haustiere nicht mitnehmen konnte, verlor sie jede Hoffnung auf ein Wiedersehen.
Die Suche nach den Hunden verlief erfolglos, bis sieben Tage nach der Katastrophe ihr sechs Jahre alter Labrador May und ihre braune Pudelhündin Momo lebend in den Trümmern aufgefunden wurden. Die Geschichte wurde durch einen Reporter der DailyMail bekannt, der durch ein Bild auf die Frau aufmerksam wurde, auf dem sie weinend in einem Trümmerhaufen saß. Ein ähnlich gutes Ende nahm auch die Rettung einer tapferen Hündin, die nach der Katastrophe auf den Trümmern eines Hausdachs im Meer getrieben war und erst nach ca. 20 Tagen entdeckt wurde. Ihre Besitzerin erkannte den Vierbeiner im Fernsehen wieder und holte ihn aus dem Tierheim.