Endlich gefunden: Projektile im Körper und wochenlang Hunger

by StefanC
Ein Schäferhund zusammengerollt auf dem Boden.

Grausamste Übeltäter haben Schäferhund Lucky als Zielscheibe missbraucht. Wochenlang irrte der Hund mit 30 Projektilen (!) im Körper hungrig durch die Steiermark, ließ sich aber nicht einfangen. Doch ein Mantrailing-Experte wollte den Rüden nicht aufgeben – und verhalf ihm doch noch zum verdienten Happy End.

Laut der Krone weiß niemand genau, wer dem Schäferhund-Mischling Lucky so übel mitgespielt hat. Tierfreunde waren in Weißrussland auf den schwer misshandelten Rüden aufmerksam geworden – dort hatte man ihn wahrscheinlich als lebende Zielscheibe missbraucht. Eine Röntgenaufnahme bewies, dass 30 Projektile im Körper des Tieres steckten. Möglicherweise hatte man ihn angebunden und aus nächster Nähe auf ihn geschossen. Um dem Hund eine zweite Chance auf ein wohlverdientes schönes Leben bieten zu können, holte man ihn über Polen und Deutschland in die Steiermark. Doch kurz vor dem Paradies ging die Angst mit dem traumatisierten und verstörten Hund durch – und er büxte kurzerhand aus. Wochenlang blieb Lucky verschwunden, trotz verbissener Suche im Bereich zwischen Hartberg und Weiz. Doch ein Maintrailing-Experte wollte den Rüden nicht aufgeben. Er wollte dafür sorgen, dass der Hund sein Happy End bekommen würde!

Wer suchet, der findet

Der Murtaler Heimo Kopriva betreibt mit seinem eigenen Hund „Chico“ Mantrailing – also die professionelle Suche nach vermissten Menschen oder Tieren. Chico ist sogar Rekordhalter als schnellster Rettungs- und Suchhund, und Kopriva war überzeugt, dass er Lucky finden könnte. „Mir hat das keine Ruhe gelassen, der Hund hat mir so leidgetan“, so Kopriva zur Krone. Er habe sich geschworen, nicht aufzugeben, bis Lucky gefunden und in Sicherheit war. Doch es war nicht Chico, der erfolgreich die Fährte aufnahm, sondern ein tierlieber Landwirt aus der Gegend. Dieser meldete Kopriva, dass ein Hund, der Lucky ähnlich sähe, in der Nähe seines Hofes nach Nahrung suchen würde. Erfreut bat der Mantrailer den Landwirt, den Hund regelmäßig zu füttern. So würde Lucky in der Nähe bleiben, und vielleicht könnte man ihn in eine Lebendfalle locken. Doch nun stand er vor dem nächsten Rätsel: Trotz seines immensen Hungers nahm Lucky kein Hundefutter an.

Rettung durch Wurstnudeln

Nach kurzem Überlegen verstand Kopriva, dass Lucky wahrscheinlich einfach kein herkömmliches Hundefutter kannte. Also bat er den Landwirt, Wurstnudeln zu servieren. „Das hat funktioniert. Seine liebe Frau hat sie kiloweise gekocht.“ Dennoch blieb Lucky scheu, ließ sich von Menschenhand nicht einfangen. Also installierte Kopriva eine Kamera, um das Verhalten des Hundes genauer zu studieren, und eine Lebensfalle. Zu diesem Zeitpunkt humpelte Lucky bereits, eine Pfote war stark angeschwollen und wahrscheinlich verletzt. Fest entschlossen schlief der Mantrailer sogar vor Ort, um Lucky sofort betreuen zu können, wenn die Falle zuschnappen würde. Und nach endloser Tortur war es endlich soweit – Lucky ging in die Falle.

„Das schönste Leben“ für Lucky

„Dann waren Stunden nötig, bis er mir ein bisschen vertraute. Mit viel Geduld und mithilfe meines Chico konnte ich ihn ins Auto und gleich zum Tierarzt bringen“, so Kopriva erleichtert. Dort war man ob der 30 Projektile in seinem Körper fassungslos. Kopriva nahm sich vor, alles wiedergutzumachen, was jemand anderes an Lucky verbrochen hatte, und ihm „das schönste Leben zu bieten“. Mit Erfolg – denn mittlerweile ist Lucky wieder einigermaßen genesen und tatsächlich bereits in einem neuen Zuhause bei einer Steirerin. „Er ist mein Ein und Alles“, so die frischgebackene Hundebesitzerin.

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