Die traurige Geschichte von Doris und ihre zweite Chance

by StefanC
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Doris musste in ihrem Leben als ausgenutzte Zuchthündin wahrscheinlich viel ertragen – und am Ende wurde sie krank und geschwächt auf einem Feld in Rumänien ausgesetzt. Doch nicht alle hatten die Hündin aufgegeben… und am wenigsten Doris selbst.

Für die Mitarbeiter der Tierschutzorganisation „Howl of a Dog“ ist Doris‘ Geschichte keineswegs neu: Wie sie im Youtube-Video von Anfang Juli (siehe unten) berichteten, wurde die Hündin wahrscheinlich bei Welpenvermehrern als „Zuchtmaschine“ ausgenutzt, bis sie zu alt oder zu krank für weiteren Nachwuchs geworden war. Nachdem sie keinen Profit mehr abwarf, wurde sie einfach auf einem Feld in der Nähe der rumänischen Hauptstadt Bukarest ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Dort verbrachte sie die kalten Wintermonate, allein, hungrig, geschwächt – bis ihr Leid von einer jungen Frau entdeckt wurde.

Rettung für Doris?

Die junge Frau brachte Doris vorübergehend auf einer Hausbaustelle unter, wo sie zumindest ein wenig vor den schlechten Witterungen geschützt war, und gab der Hündin, die vor lauter Hunger nicht einmal gehen konnte, regelmäßig Futter. Zuerst musste sie per Hand gefüttert werden, da Doris zu schwach war, um den Napf aus eigener Kraft zu erreichen. Schließlich wandte sich die Frau an „Howl of a Dog“, die sich der Hündin annahmen und begannen, sie langsam wieder aufzupäppeln. Doch jeder Besuch beim Tierarzt brachte neue Hiobsbotschaften: In ihrem rechten Ohr wucherte ein 2cm großer Tumor, Doris Nieren funktionierten nicht richtig, weitere Mammatumore wuchsen auf ihrem Gesäuge, ihre Leber war vergrößert und ihre Lendenwirbelsäule war aufgrund ihres Alters verschlissen, sodass  schmerzfreie Bewegung nicht möglich war. Außerdem ist Doris taub – ob seit Geburt an oder erst später gesundheitsbedingt, ist nicht mehr festzustellen.

Ein schöner Lebensabend

Die medizinische Behandlung von Doris wurde sofort gestartet, und ihr Körpergewicht stieg von mageren 25 kg auf gesunde 35 kg an. Auch ihre Nieren haben den normalen Betrieb wieder aufgenommen. „Was sie am meisten liebt, ist Futter!“, heißt es in dem Video. „Obwohl sie nicht mehr untergewichtig und sie satt ist, bringen die Erinnerungen von Nahrungsmangel sie dazu, noch mehr Essen zu wollen, falls sie eines Tages wieder in der Lage sein sollte, keines zu finden.“ Zum Glück beschränkt sich Doris‘ Trauma auf ihr Futter, denn zu Menschen hat die Hündin weiterhin Vertrauen. „Sie wird hier [Howls of a Dog, Red.] geliebt und ist glücklich, doch sie hat mehr verdient. Sie braucht ein neues Zuhause.“ Die Tierschutzorganissation sucht gerade neue Besitzer für die Seniorin, doch das könnte aufgrund ihres fortgeschrittenen Alters und ihrer Gesundheitsprobleme schwieirg werden. Trotzdem will man sie nicht aufgeben – denn obwohl ihr Lebensmorgen grau und trostlos gewesen sein mochte, zumindest einen schönen Lebensabend sollte die Fellnase in vollen Zügen genießen dürfen.Hundesenioren haben einen großen Nachteil in der Adoptionsvermittlung – doch Organisationen wie das „Mr. Mo Project“ machen kräftig Werbung für ältere Fellnasen!

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