Dänemark: 25 geschmuggelte Hundewelpen eingeschläfert

by StefanC
Sechs Welpen sitzen in einem Körbchen.

Weil 25 über die Grenze geschmuggelten Hundewelpen über keine Papiere verfügten, haben dänische Behörden die Tierchen eingeschläfert – denn es gab keine Möglichkeit, festzustellen, ob die Hunde eventuell mit Tollwut infiziert seien oder nicht. Nun gibt es Kritik von allen Seiten.

Wie der Nordschleswiger berichtete, führten Polizeibeamte am Grenzübergang Fröslee eine Routinekontrolle an einem Kleinbus durch. Sie fanden 25 Hundewelpen, die wahrscheinlich von Polen nach Dänemark geschmuggelt werden sollten. Da die Tiere zu jung waren, um sie bereits von der Mutter zu trennen, verstieß der Fahrer nicht nur gegen das Tierschutzgesetz, sondern konnte auch keinerlei vorgeschriebene Dokumente oder Gesundheitsatteste für die Welpen vorzeigen. Da der 33-Jährige sich weigerte, die Hunde zurück nach Polen zu bringen, fielen sie unter die Zuständigkeit der dänischen Behörden. Weil nicht eruiert werden konnten, woher die Tiere ursprünglich stammten, hat die Veterinär- und Lebensmittelbehörde alle 25 Welpen wegen Tollwutgefahr eingeschläfert.

Entsetzen über drastische Maßnahme

Diese Maßnahme rief im Netz entrüstete und fassungslose Reaktionen hervor: Niemand möchte glauben, dass dieses drastische Vorgehen der Behörden gerechtfertigt sei. Auch Stefan Bargmann, Leiter des Flensburger Tierheims, zeigte sich dem Nordschleswiger gegenüber erschüttert: Sein Tierheim hätte die Welpen allesamt aufgenommen, untersucht und vor allem weitervermittelt, doch er sei nicht einmal kontaktiert worden. Auch CDU-Ratsherr Karsten Sörensen sieht keine Entschuldigung für das Geschehen: „Im Rahmen einer Amtshilfe wäre über die Stadt Flensburg jederzeit Hilfe für die Tiere geleistet worden“ und er werde sich „mit aller Kraft dafür einsetzen, dass sich ein solcher Fall hier nicht wiederholen kann“.

Rechtfertigung der dänischen Veterinärbehörden

Dem Nordschleswiger gegenüber bezog Chefveterinärin der Lebensmittelbehörde für Süddänemark Signe Hvidt-Nielsen nun Stellung: „Wir können lebende Tiere nicht auf Tollwut testen, da eine Hirnprobe benötigt wird. Es ist auch nicht möglich, die Tiere zu impfen und danach zu testen. Dazu müssten die Hunde vier Wochen isoliert werden, denn Tollwut braucht lange, bis es ausbricht. Wir sind der Meinung, dass es unverantwortlich ist, so kleine Hunde so lange zu isolieren – auch vor dem Hintergrund, dass die Welpen geschwächt waren.“ Um also einer möglichen Verbreitung von Tollwut, einer für Mensch und Tier tödliche und ansteckende Krankheit, vorzubeugen, mussten die 25 Welpen eingeschläfert werden, so Hvidt-Nielsen. Sie wies des Weiteren daraufhin, dass der Welpenschmuggel im Allgemeinen nur dann unterbunden werden könne, wenn es keinen Markt mehr für Billigwelpen fragwürdiger Herkunft gebe und Interessenten ihre Vierbeiner ausschließlich bei registrierten Züchtern kaufen würden. Die Höhe des Bußgeldes für den 33-Jährigen Schmuggler ist noch unbekannt.

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