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Woran erkenne ich seriöse Hundezüchter? Welche Argumente sprechen gegen den Online-Handel von Hunden und welche für Rassehunde? Antworten darauf gibt’s in diesem Artikel plus Checkliste!

Ist die Entscheidung für einen Hund gefallen, bleibt noch eine wichtige Frage offen: Tierheim oder Hund vom Züchter? Gute Argumente gibt es auf beiden Seiten!

Für Zuchthunde spricht nicht selten der Stammbaum – er macht deutlich, wie sich der Hund entwickeln wird, und belegt seine Gesundheit. Fällt die Wahl daher auf einen Rassehund, gilt es, seriöse Züchter zu finden. Doch was macht solche überhaupt aus?Andrea Geller und Heidi Poschacher sind ÖKV-zertifizierte Züchterinnen. Bereits seit einigen Jahren widmen sie sich der Zucht von Labrador Retrievern bzw. Border Collies und Shelties. Beide halten das fundierte Rassewissen für ein wichtiges Merkmal des verantwortungsvollen Züchters.

Geller schätzt darüber hinaus noch Offenheit und Ehrlichkeit: „Gute Züchter kennen die Merkmale und Züge ihrer Rasse. Sie können daher gut abschätzen, welcher Vierbeiner zu welchem Zweibeiner passt, und sagen das auch.“

Wichtig ist also, sich als Züchterin oder Züchter über die Interessenten zu informieren und offen abzuwägen, ob die eigene Rasse mit dem Hundezüchter im Check jeweiligen Lebensstil des Käufers vereinbar ist. Ist das nicht gegeben, muss vom Kauf unbedingt abgeraten werden.

„Ein guter Züchter kann daher nicht auf Gewinn aus sein“, so Poschacher. Sie rät Interessenten, geduldig zu sein, einige Züchter kennenzulernen und sich für jene zu entscheiden, die mit Herz und Fachwissen gleichermaßen punkten.

Willhaben & Co.: Welpen online kaufen?

Zuchthunde können mittlerweile auch über Online-Portale bezogen werden. Verkauft werden dürfen sie nur von behördlich gemeldeten Züchtern, Zuchtvereinen, Tierheimen oder Zoohandlungen.

Trotz dieser gesetzlichen Regelung tummeln sich im Web jedoch nicht nur verantwortungsvolle Verkäufer. Unseriöse Händler haben mit Unbedarften oft leichtes Spiel. Willhaben beispielsweise ist sich dieser Problematik bewusst. Die Seite warnt Userinnen und User vor, versucht aufzuklären und zu sensibilisieren: Niedrige Hundepreise, Hauszustellungen der Hunde, Angebote mehrerer Rassen von einem „Züchter“ und die Verweigerung eines Besuchs in der Zuchtstätte deuten auf dubiose Verkäufer hin!

Andrea Geller findet den Internetverkauf grundsätzlich aber nicht schlecht: „Onlinehandel passt in unsere Zeit, deshalb die Frage: Wieso nicht? Problematisch ist aber eben, dass über die Händler-Profile allein meist nicht unmittelbar auf das Verantwortungsbewusstsein der Züchter geschlossen werden kann.“

Heidi Poschacher fügt hinzu: „Wie kann man sich auch über eine größere geografische Distanz ein fundiertes Bild der Umgebung des Hundes machen?“ ÖKV-Pressesprecherin Katja Wolf bezieht hierzu ebenfalls eindeutig Stellung: „Die Vorstellung der Zuchtstätten über virtuelle Plattformen ist durchwegs zulässig. Den tatsächlichen Verkauf von Hunden über das Internet lehnt der ÖKV aber strikt ab.“ Die persönliche Ebene sei beim Hundekaufeinfach unerlässlich.

Züchter und Umfeld der Welpen sollten den angehenden Hundebesitzern unbedingt bekannt sein. Man müsse sich im Bedarfsfall ja jederzeit mit Fragen an die Züchter wenden können – und das gehe nur, wenn man einander kennt. Schließlich geht es hierum Hundeleben. Und da betont Wolf: „Der Hund ist eben keine Ware!“

Checkliste des Österreichischen Kynologenverbands (ÖKV)

✔ Seriöse Züchter besitzen ein fundiertes Wissen über die Zuchttier-Gesundheit und bilden sich regelmäßig weiter.

✔ Sie zeigen ihre Zuchtstätten gerne her. Diese sehen sauber und gepflegt aus.

✔ Die Welpen dort wirken gesund und reagieren auf Fremde neutral bis freundlich. Sie freuen sich über Körperkontakt.

✔ Das Muttertier ist in der Zuchtstätte anzutreffen, der Vater manchmal auch. Von beiden können die Dokumente zur Zuchtzulassung und zu Untersuchungen sowie Wesenstests eingesehen werden.

✔ Die Welpen besitzen EU-Pässe mit Chipstreifen und Angaben zum Geburtsdatum, zu den Impfdaten sowie zur Gabe von Parasitenprophylaxen. Die Angaben entsprechen jenen der Ahnentafel.

✔ Verantwortungsvolle Züchter wollen ihre Kunden persönlich kennenlernen. Interessenten werden daher eingeladen und gerne zu hunderelevanten Themen befragt. Ein seriöser Züchter drängt niemanden zum Kauf, sondern teilt seine ehrliche Meinung mit. Das bedeutet auch, unpassenden Kunden abzusagen.

✔ Kein Welpe wird unter acht bis zehn Wochen weggegeben.

✔ Bei der Übergabe des Hundes erhalten Käufer die Ahnentafel sowie die Wurfabnahmeprotokolle des Rassezuchtvereins oder eines Tierarztes.

✔ Gute Züchter werden sich auch nach ihren Vierbeinern erkundigen, wenn diese älter sind. Ihnen ist jeder einzelne Hund wichtig.

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Weitere Informationen zum Thema Welpe findet ihr in den 3 folgenden Artikeln:

? Kaufvertrag für Welpe: Worauf muss ich achten?
? Welpe zieht ein – Tipps für entspannte Herrchen und Frauchen
? Checkliste: Bin ich bereit für einen Hund?

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