Blinder Hund Amos wird von Hundefreund auf Reisen geführt

by StefanC
Toby und Amos stehen auf dem Gipfel eines Berges.

Amstaff-Rüde Amos wurde vollkommen blind geboren – und kann nun trotzdem wandern gehen und die Welt entdecken. Eine besondere Hilfe dabei ist ihm sein Hundefreund Toby, der ihn führt und auf seinen blinden Kumpel aufpasst.

Amos war bereits vollkommen blind, als er von einer Tierschutzorganisation in Cheshire, England, aufgenommen wurde. Der American Staffordshire Terrier-Mischling war ohne funktionierende Augen auf die Welt gekommen, der Großteil seines Wurfes bis auf zwei Geschwister verstarb kurz nach der Geburt. Daraufhin beschloss eine Mitarbeiterin der Tierschutzorganisation, Jess Martin, den blinden Rüden als Pflegehund bei sich aufzunehmen. Doch schon bald verband die beiden eine so innige Freundschaft, dass Martin beschloss, den Hund zu adoptieren. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen, dass Amos aufgrund seiner Blindheit irgendwo ein ereignisloses Leben als überfürsorglich beschützter Hund führen sollte. Sie wollte ihm trotz seiner Einschränkung ein tolles, aufregendes Leben bieten. Und eine große Hilfe war dabei ihr anderer Hund Toby.

Sei meine Augen!

Mit acht Monaten wurden Amos‘ Augen chirurgisch entfernt, da sein Augenlicht nicht mehr zu retten war. Zudem führte Überdruck in den Augenhöhlen zu konstanter Migräne. Martin machte sich Sorgen, wie Border Terrier Toby auf Amos‘ neues Aussehen reagieren würde. „Amos hat nach seiner Operation nach Klinik gerochen und sah aus wie ein Statist aus einem Horrorfilm, mit zugenähten Augen und Blut überall.“ Doch Toby war überraschend feinfühlig und nahm sofort die Beschützerrolle ein. Er zeigte Amos, wo er Futter und Wasser finden konnte, und korrigiert andere Hunde, wenn sie sich Amos  übereilt nähern. Auf Spaziergängen fungiert er als Amos‘ Blindenführhund. „Erst hat sich Amos an Tobys Schwanz festgehalten, doch nun ist er selbstsicherer.“ Die beiden haben eine Stupstechnik entwickelt, um sich einander zu orientieren.

Zu zweit über Stock und Stein

Nun sind die beiden so routiniert im Umgang miteinander, dass Martin längere Spaziergänge mit ihren Hunden machen kann. Sie besteigen Berge, gehen in wunderschönen Landschaften wandern und reisen gemeinsam quer durchs Land. „Amos ist eine echte Bergziege. Wir sind im Snowdonia-Nationalpark spaziert und er ist toll im Klettern.“ Auch Martin hat eigene Kommandos für ihren blinden Hund entwickelt. „Wir sagen ihm, wenn er hinaufsteigen muss, und dann hebt er seine Pfote ein bisschen. Wenn wir sagen, dass er einen großen Schritt machen muss, hebt er sie viel höher.“ Für einen sportlichen und neugierigen Hund wie einen American Staffordshire Terrier eignet dieser Lebensstil großartig – selbst dann, wenn er blind ist. Auf ihrem Instagram-Profil bietet Martin ihren über 10.000 Followern regelmäßig Updates über die Abenetuer von Amos und Toby. „Sie sind beste Freunde und lieben einander so sehr!“

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