Cane Corso-Welpen vor einer Hand mit Euroscheinen.

Eine Aktion des Rudolstädter Amtes sorgt momentan für Unmut. Nachdem im März 14 Welpen von Schmugglern beschlagnahmt wurden, sollen die Hunde nun vom Amt verkauft werden. Weil man die hohen Behandlungskosten abdecken will, verlangt man aber einen stolzen Preis für die Tiere ohne Papiere.

Es ist keine Neuigkeit, dass der illegale Welpenhandel seit der Covid-19-Pandemie bommt wie nie zuvor. Besonders im Jahr 2021 wurden fast doppelt so viele unlautere Geschäfte mit Welpen gemeldet als in den Jahren davor. Auch im März 2022 deckten Polizisten in Passau an der Grenze zu Österreich einen versuchten illegalen Welpenschmuggelt mit 14 Cane Corso-Welpen auf. Ein Pärchen wollte die Tiere von Ungarn nach Deutschland bringen, konnte jedoch keinerlei Papiere über Impfstatus oder Herkunft vorweisen. Die Polizei beschlagnahmte alle 14 Tiere und brachte sie ins Tierheim Pflanzwirbach, da das Pärchen in Rudolstadt in Thüringen seinen Wohnsitz hatte.

Aufopferungsvolle Pflege

Da sich die geschmuggelten Welpen in kritischem Gesundheitszustand befanden, wurden sie dort vom Tierheimpersonal erst liebevoll wieder aufgepäppelt. Natürlich kamen im Zuge dieser Behandlung hohe Tierarztkosten zusammen. Laut einem Sprecher des Presse- und Kulturamtes Saalfeld-Rudolstadt hätten sich die Welpen mittlerweile jedoch zu spielfreudigen „Wonneproppen“ entwickelt. Daher suche man nun ein neues Zuhause für die Tiere. Dabei ist die Hunderasse aufgrund ihrer kräftigen Statur und ihres ausgeprägten Wach- und Schutztriebs keinesfalls für Anfänger geeignet. Allerdings sorgt eher der stolze Preis der Welpen im Internet für Unmut, denn das Amt verkauft die Welpen für 1.450 Euro pro Fellnase. Damit will man die hohen Pflegekosten abdecken – dennoch hagelt es nun Kritik.

Züchterpreis für Welpen ohne Herkunft

Denn eigentlich sind Hundefreunde nur dann bereit, einen so hohen Preis für einen Vierbeiner zu berappen, wenn die Herkunft und die Papiere stimmen. Stammt ein Welpe aus einer seriösen Zucht, ist das vielen jeden Cent wert. Denn dort achtet man bei der Verpaarung auch auf die Gesundheit der Eltern und die Welpen genießen eine schöne Kindheit. Dann darf man im Gegenzug auch einen gesunden, ausgeglichenen Hund erwarten. Für einen reinrassigen Cane Corso aus der seriösen Zucht bezahlt man normalerweise zwischen 1.000 bis 1.500 Euro. Bei Hunden ohne Papiere jedoch, die meist aus dem Tierschutz an den Mann und die Frau gebracht werden, fallen die Preise meist deutlich niedriger aus. Denn hier lässt sich nicht einschätzen, ob sich später nicht Probleme mit der Gesundheit oder der Psyche ausbilden. Denn gerade Tiere aus Welpenfabriken leiden unter dem Trauma der schrecklichen Zuchtbedingungen.

Genau das kritisieren nun auch viele an dem Preis der beschlagnahmten Welpen. „Stolzer Preis, wenn man bedenkt, dass die Kleinen aus einer unseriösen Zucht stammen“, kommentierte beispielsweise eine Userin unter den Facebook-Post des MDR Thüringen. „Frechheit, einen Züchterpreis aufzurufen. Sind zwar aufgepäppelt worden, jedoch weder mit Papieren noch genetischen Auswertungen bestückt“, ärgert sich eine andere. Des Weiteren lassen sich diese 14 Welpen aufgrund der besonderen Herausforderungen der Hunderasse ohnehin nicht leicht vermitteln. Auch wenn der Gedanke der Kostenabdeckung durchaus verständlich ist, stellt der stolze Verkaufspreis dabei nur eine weitere Hürde für die wenigen Interessenten dar, die für diese Rasse überhaupt in Frage kommen würden.

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